50 Jahre Range Rover
Der Range Rover half vor einem halben Jahrhundert, eine neue Fahrzeugklasse zu begründen. Anders als die heutigen SUV war der Trendsetter allerdings ein echtes Geländefahrzeug mit robuster Nutzfahrzeugtechnik.
- mit Material von pressinform
Man täte den Jeep-Modellen Wagoneer und Grand Wagoneer ebenso unrecht wie dem Ford Bronco, würde man den Range Rover allein als Begründer des SUV-Segments sehen. Doch zweifellos war dieser in Europa das erste Auto mit der beeindruckenden Durchsetzungsfähigkeit eines echten Geländewagens und dem Komfort und der Ausstattung einer Luxuslimousine.
Im Gelände erwies sich das Konzept des Range Rover sogar als derart überlegen, dass man 1983 den Land Rover auf seine Fahrwerks- und Antriebstechnik umstellte. Unter dem Namen „Defender“ wurde er damit zum Maßstab unter serienmäßigen Geländefahrzeuge. Sicher hat er auch den neun Jahre später erscheinenen Mercedes/Puch G entscheidend beeinflusst. Als frühes Lifestyle-Auto war er zudem stilistische Vorlage für Generationen von SUV anderer Hersteller, blieb aber bis heute unerreicht.
50 Jahre Range Rover (22 Bilder)

(Bild: JLR)
Mehr als nur Hochflorteppiche
In den 60er Jahren begann Land Rover mit der Entwicklung dieses Geländewagens, der viel mehr können sollte als das reine Arbeitsgerät, das man mit dem Land Rover im Programm hatte. Die Ingenieure wussten, dass es nicht allein Hochflorteppiche, Ausstattungsdetails und Ledersitze in einem herkömmlichen Land Rover würden richten können. Der geplante Wagen sollte für einen damals ungekannten Spagat zwischen annehmbarer Straßenperformance und immer noch hervorragender Geländeleistung einen besseren Fahrwerkskomfort, eine höhere Leistung und einen bequemeren Innenraum bekommen.
Um die Kraft auch auf der Straße sinnvoll über alle Räder auf die Fahrbahn zu bekommen, entwickelten sie einen permanenten Allradantrieb. Eigentlich unnötig zu sagen, dass das im Gelände nur mit einem mit sperrbarem Mittendifferenzial funktioniert. Sie übernahmen den 3,5 Liter großen V8-Motor aus dem Rover P6 und passten ihn in einen robusten, vom Land Rover abgeleiteten Leiterrahmen ein.
Aufhängung aus zwei Längslenkern und Reaktionsdreieck
Die Starrachsen behielten sie bei, mehr Komfort auf der Straße und eine gute Verschränkung im Gelände gleichzeitig war allerdings nur mit einer Umstellung auf Schraubenfedern zu erreichen. Die Vorderachse wurde dazu an einem Panhardstab und zwei Längslenkern geführt, die Hinterachse dagegen bekam eine edle Aufhängung aus zwei Längslenkern und einem oberen Reaktionsdreieck, was den Nachteil des „Rührens“ - also den Seitenversatz bei Federn durch einen Panhardstab – vermied. Das größere Gewicht, die höhere mögliche Fahrgeschwindigkeit und das Streben nach problemlosem Handling machte die Verwendung von Scheibenbremsen unumgänglich.