Volkswagen: Millionenstrafe in Kanada

Kanada hat wegen Verstößen gegen Umweltgesetze und Importvorschriften im Zusammenhang mit dem Abgasbetrug eine millionenschwere Strafe gegen Volkswagen verhängt.

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Porsche Cayenne in Kanada

(Bild: Porsche)

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Von
  • dpa

Dem Konzern werden Geldbußen in Höhe von 196,5 Millionen kanadischen Dollar (ca. 135 Mio Euro) auferlegt, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (22. Januar 2020) in Toronto mitteilte. Zuvor habe sich Volkswagen schuldig bekannt, Autos importiert zu haben, die nicht den zulässigen Abgasstandards entsprachen. Der Hersteller habe zugegeben, gegen Umweltgesetze verstoßen und irreführende Angaben gemacht zu haben.

Volkswagen: „Haben umfassend kooperiert“

Volkswagen teilte in einem Statement mit, dass das Unternehmen bei der Untersuchung der Behörden umfassend kooperiert habe. Nach dem Schuldeingeständnis und der Einigung mit der Staatsanwaltschaft seien alle Klagepunkte beigelegt. Der Beschluss erkenne die umfassenden Maßnahmen an, die Volkswagen in Kanada zur Wiedergutmachung und zur Stärkung seiner weltweiten Compliance-Richtlinien ergriffen habe. Mit der Zahlung des Konzerns würden Umweltprojekte in Kanada unterstützt.

Kanadas Regierung hatte Anklage gegen Volkswagen erhoben und den Konzern beschuldigt, zwischen Anfang 2008 und Ende 2015 fast 128.000 Fahrzeuge mit illegaler Abgastechnik zur Manipulation von Emissionswerten eingeführt zu haben. Volkswagen war in dem Land in den vergangenen Jahren schon mit Klagen von Dieselbesitzern konfrontiert gewesen und hat dort bereits mehr als zwei Milliarden kanadische Dollar für Entschädigungen aufgewandt. Die Klage der Regierung folgte nach vierjährigen Untersuchungen des Umweltministeriums.

Bei den betroffenen Autos handelt es sich um Fahrzeuge der Marken VW, Porsche und Audi. In den USA gab der Konzern ebenfalls ein Schuldgeständnis vor Gericht ab. Volkswagen wurde dort nicht nur zivilrechtlich mit enormen Sanktionen belegt, sondern zahlte auch eine Milliardenstrafe wegen strafrechtlicher Vergehen. Gegen mehrere mutmaßlich Verantwortliche – darunter Ex-Konzernchef Martin Winterkorn – liegen Strafanzeigen und Haftbefehle der US-Justizbehörden vor. Zwei frühere VW-Mitarbeiter wurden bereits zu jahrelangen Haft- und hohen Geldstrafen verurteilt. (mfz)