Mit neuem Benziner: Fahrbericht Alfa Romeo Spider 1.8 TBi 16V
Auch die italienische Kultmarke setzt nun auf Benzin-Direkteinspitzer mit Turbolader. Wir wollten wissen, ob der neue 1750-ccm-Motor ähnlich verzücken kann wie sein Hubraumvetter aus der Giulia

- rhi
Dresden, 12. Mai 2009 – Autos von Alfa Romeo haftete lange Zeit wie Pattex das Image einer Opern-Diva auf vier Rädern an: launisch und bisweilen richtig zickig konnten die schicken Flitzer aus Milano sein. Doch wenn man einen guten Tag erwischt hatte, schmetterten sowohl die die Operndiva als auch Alfa-Motoren die schönsten Arien. Unter den aktuellen Motorhauben mit dem "Scudetto" wurde bisher eher durchschnittliche Popmusik gespielt. Für die Fiat-Tochter Ansporn genug, einen neuen Musikanten in Gestalt eines Benzin-Direkteinspritzers an den Start zu bringen. Dieser heißt 1.8 TBi 16V, wir haben ihn im Spider gefahren.
Viel Kraft aus wenig Hubraum
Der künftige Alfa-Superstar hört auf das Kürzel 1.8, obwohl er nur 1742 Kubikzentimeter Hubraum aufweist. Auf dem Motorblock prangt die Ziffernfolge 1750i. Da war doch mal was? Richtig, bereits Ende der 1960er-Jahre kam ein damals 118 PS starker 1750er-Motor in der berühmten Giulia und anderen Modellen der Marke zum Einsatz. Im Vergleich zeigt sich der Fortschritt der letzten 40 Jahre: Der 1.8 TBi erzeugt pro Liter Hubraum 115 PS und kommt so insgesamt auf 200 PS. Während der nostalgische Block in der luxuriösen Alfa 1750 Berlina 13 Liter und mehr trank, soll sich der Neuling im aktuellen Spider mit 8,2 Liter auf 100 km begnügen.
Mit neuem Benziner: Fahrbericht Alfa Romeo Spider 1.8 TBi 16V (21 Bilder)

Unter anderem im Spider kommt der neue 1.8 TBi von Alfa Romeo zum Einsatz.
Längere Öffnungszeiten
Das neue, 200 PS starke Aggregat weist eine Reihe technischer Neuerungen auf. Hierzu zählt eine hochmoderne Benzin-Direkteinspritzung, die den Treibstoff mit einem Druck von bis zu 150 bar in die Brennräume jagt. Die beiden oben liegenden Nockenwellen besitzen jeweils einen Phasenwandler, der variable Ventilsteuerzeiten ermöglicht und für den Gemischwechsel sorgt. Dadurch wird eine höhere Überschneidung der Öffnungszeiten von Ein- und Auslassventilen erreicht. Zudem wird der Luftdurchfluss im Motor erhöht. Ferner kommt noch ein Turbolader dazu, der bereits bei niedrigen Drehzahlen einsetzt. Unter dem Strich soll bereits bei 1400 Umdrehungen das maximale Drehmoment von 320 Newtonmeter anliegen.