W12-Twinturbo des eleganten 2,3-Tonners liefert 610 PS und 750 Nm

Unterwegs im Bentley Continental GT Speed

Das mit 326 km/h schnellste viersitzige Serien-Coupé der Welt schöpft aus seinem W12-Twinturbo 610 PS. Der elegante 2,3-Tonner beherrscht dabei den Spagat zwischen rasanter Fahrt und entspanntem Cruisen perfekt

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Von
  • gh
Inhaltsverzeichnis

Haar, 27. Mai 2008 – „Fliegende Teppiche“ sind gerade alle: Die Multi-Millionäre unter der geschätzten Leserschaft kennen diese leidigen Engpässe bei ausgefallenen Luxusartikeln. Ausgerechnet eine Konzernmarke von Volkswagen hält zum Trost den Bentley Continental GT Speed feil – mit 326 km/h ist er das schnellste viersitzige Serien-Coupé der Welt. Das beeindruckt auch im Stand und zeigt dabei keinerlei Neigung, abzuheben.

Extravaganz in provozierenden Ausmaßen

Die Speed-Variante des Bentley Continental GT unterscheidet sich nur in feinen Details vom Serien-GT. So liegt der Wagen etwas tiefer am Asphalt, der aus markanten Metallelementen bestehende Kühlergrill steht ein wenig steiler im Wind und kommt auf Wunsch in dunklem Aluminium daher. Der Brite ist 4,80 Meter lang, über 2 Meter breit und nicht mal 1,40 Meter hoch – dabei blicken die beiden Augenpaare freundlich aufs automodile Einerlei ringsum, die Seitenlinie wirkt permanent abfahrbereit, und aus dem Heck schauen zwei riesige ovale Endrohre mit dem Innenmuster eines gezogenen Gewehrlaufs. Das kommt an. Fast jeder reagiert ausgesprochen positiv auf den Wagen. "Gott, ist der schön", heißt es immer wieder. Es überwiegt spontane unverfälschte Anerkennung für das Designer-Stück, die eine Neid-Debatte gar nicht erst aufkommen lässt. Keine Spur zu spüren von de Missgunst, die anderen Luxus-Sportwagen und Oberklasse-Limousinen entgegenschlägt.

Nobler Innenraum

Wie kriegen die das nur hin? Diese Nähte wirken wie Hightech-Präzision. Natürlich sind sie farblich auf den im Innenraum vorherrschenden Kontrast abgestimmt. Helles Leder und dieser bläuliche Schimmer, den unser Bentley auch auf seinem Blech trägt. Wohin unsere Augen auch blicken: Leder, Holz und Aluminium. Die Sitze geben fast perfekten Halt, kann doch der jeweilige Benutzer doch die Seitenwangen seiner Figur entsprechend einstellen. Das vordere Gestühl massiert optional das Kreuz der werten Gäste – und es macht seinen Job ganz ausgezeichnet, besser als das der Mercedes S-Klasse. Allerdings hören wir manchmal die Arbeitsgeräusche der Massageapparatur, woran wir uns gewöhnen müssen. Da unser Coupé nur zwei Türen hat, was ja seit der Erfindung des Mercedes CLS keine Selbstverständlichkeit mehr ist, ist zum Erreichen der hinteren Plätze ein wenig Gelenkigkeit gefragt. Einmal im Fond angelangt, genießen wir Raum und Bequemlichkeit im Überfluss.