Ladenetz für Elektroautos: Bundestag beschließt weitere Vorschriften

Bauherren sollen künftig verpflichtet werden, bei ihren Vorhaben Grundlagen für Ladestationen einzuplanen. Das soll der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen.

vorlesen Druckansicht 357 Kommentare lesen
Kia e-Soul

Clemens hat vor einiger Zeit ausprobiert, ob ein E-Auto für Laternenparker eine Alternative ist. Im Bild: Kia e-Soul (Praxistest)

(Bild: Clemens Gleich)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage waren deutlich: Für eine Mehrheit der Befragten war beim Umstieg auf die Elektromobilität Reichweite, Preis-Leistungs-Verhältnis, Ladedauer und, an vierter Stelle, die Infrastruktur zum Aufladen wichtig. Die Politik will ihren Teil dazu beitragen und forciert den Ausbau des Ladenetzes. Der Bundestag hat Bauherren deshalb am Donnerstag (11. Februar 2021) zur Errichtung der notwendigen Infrastruktur verpflichtet. Das vom Parlament verabschiedete Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastruktur-Gesetz (GEIG) schreibt vor, dass auf größeren Parkplätzen von Wohn- und Gewerbegebäuden unter bestimmten Voraussetzungen Leitungs- und Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden muss.

Videos by heise

"Wer die Anschaffung eines umweltfreundlichen Elektrofahrzeugs als Alternative zum Verbrennungsmotor plant, will die Batterie seines Fahrzeugs bequem zu Hause, bei der Arbeit oder während des Einkaufens laden können", erklärte der energiepolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Joachim Pfeiffer (CDU). Das neue Gesetz verleihe deshalb der Ladeinfrastruktur den notwendigen Schub, ohne die Gebäudeeigentümer unverhältnismäßig zu belasten.

Strom vs. Sprit: Wer fährt günstiger?

Die wichtigsten E-Autos (79 Bilder)

Audi Q4 e-tron

(Daten, Stand: 25.10.23)


Spitzenleistung 210 - 250 kW

Batteriekapazität brutto/netto 82/76,6 kWh

max. AC-Ladeleistung 11 kW

max. DC-Ladeleistung  175 kW


Reichweite (WLTP)  450 bis 562 km


Stromverbrauch (WLTP kombiniert)  15,6 bis 19,4


Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h


Kofferraumvolumen: 520 - 1490 Liter


Grundpreis (brutto, Stand: 27.10.23): ab 52.950 Euro
(Bild: Audi )

Die Opposition zeigte sich jedoch kritisch. Während den Grünen die Vorschriften nicht weit genug gehen, warnten AfD und FDP vor den Kosten. So prophezeite der AfD-Abgeordnete Marc Bernhard, der Bau der Ladesäulen und das Verlegen der Stromkabel werde zu einer erheblichen Steigerung der Mieten führen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lobte das Gesetz hingegen. "Gerade der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur ist für den langfristigen Hochlauf der Elektromobilität ein entscheidender Faktor", erklärte BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Erst am Mittwoch (10. Februar 2021) hatte das Kabinett ein Vorhaben auf den Weg gebracht, um den Aufbau eines Schnellladenetzes für Elektroautos voranzutreiben. Außerdem gibt es seit November 2020 ein Förderprogramm für den Einbau privater Ladestationen.

(mfz)