Apples Elektroauto: Apple Car vom Auftragsfertiger statt vom Autokonzern

Nachdem Verhandlungen mit Hyundai, Kia oder Nissan gescheitert sein sollen, erwägt Apple einem Bericht zufolge nun, Foxconn oder Magna zu engagieren.

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Apple-Boss Cook in einem Foxconn-Werk in China.

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat offenbar noch immer keinen Produzenten für sein erstes eigenes Elektroauto gefunden. Gespräche mit Fahrzeugherstellern, die die Fertigung für den iPhone-Hersteller übernehmen sollten, sind – so zumindest die betroffenen Autokonzerne in teils verklausulierten Statements – nicht erfolgreich gewesen.

Neben Hyundai und dessen Tochter Kia soll Apple auch bei Nissan auf Granit gebissen haben. Nun will Apple einem Bericht zufolge auf ein anderes Modell setzen – die Verwendung echter Auftragsfertiger, wie es das Unternehmen seit vielen Jahren auch bei iPhone, iPad, Mac & Co. tut. Entsprechende Spekulationen hatte es schon seit längerem gegeben. Wie nun die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schreibt, stehen neben dem größten iPhone-Fertiger Foxconn aus Taiwan auch der österreichische Magna-Konzern auf Apples Liste.

Eine dritte Möglichkeit, nämlich eine komplett eigene Produktion aufzubauen, scheint Apple bislang auszuschließen. Dieser Ansatz entspricht auch nicht dem Geschäftsmodell, das Konzernchef Tim Cook dem Unternehmen seit Ende der Neunzigerjahren (damals noch als Supply-Chain-Verantwortlicher) verordnet hat – aktuell hat Apple nur eine Mini-Fertigung für iMacs in Irland, lässt sonst alle Produkte hauptsächlich in China von Drittfirmen montieren.

Laut einem Insider, der in dem Bloomberg-Bericht erwähnt wird, will Apple komplett umkrempeln, was ein Fahrzeug bedeutet – von der Herstellung der Sitze bis hin zum Look der Karosserie. Ein traditioneller Fahrzeughersteller sei da zu zögerlich, zumal es so sei, als würde ein direkter Konkurrent wie Samsung das iPhone produzieren.

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Foxconn und Magna sind für Apple aus mehreren Gründen interessant. Die Taiwaner haben für Apple bewiesen, dass sie große Stückzahlen komplexer Produkte zuverlässig herstellen können. Zudem ist Foxconn kürzlich ins Autogeschäft eingestiegen, will Fahrzeuge für den E-Auto-Produzenten Fisker bauen.

Der Fertiger ist es zudem gewohnt, Apples wünsche genau umzusetzen, so stehen in seinen Fabriken zahlreiche Produktionsmaschinen, die Apple selbst entwickelt hat, wie ein anonymer Apple-Mitarbeiter gegenüber Bloomberg verriet. Magna wiederum ist langjähriger Fertiger für verschiedene Autokonzerne, darunter Luxusmodelle von Daimler, BMW und Jaguar Land Rover.

Apple soll sich aber noch nicht abschließend entschieden haben. Der Konzern sucht derzeit aber Mitarbeiter, die bei der Fertigung helfen können, darunter einen "Senior Hands on Manufacturing Engineer", der in einer "Spezialprojekt-Gruppe" mitarbeiten soll. Diese entwickelt Produktionsstrategien und Lieferkettenaspekte, heißt es in der Anzeige. Der Kandidat soll Erfahrung mit Stahl, Aluminium und Verbundwerkstoffen haben. (bsc)