BMW und Mercedes: Verbrennungsmotor bleibt, solange es Kunden dafür gibt

Mercedes und BMW wollen Antriebe mit fossilen Kraftstoffen vorerst nicht aus dem Programm nehmen. Der Markt entscheide, wie es weitergehe.

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BMW 320d Motor

Die Kunden entscheiden, wie lange es Verbrennungsmotoren geben wird, sagt BMW-Chef Zipse. Im Bild: Motorraum eines aktuellen BMW 320d

(Bild: Franz-von Ahn)

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Von
  • dpa

BMW-Chef Oliver Zipse hat die Strategie des Konzerns verteidigt, langsamer als etwa Audi aus der Produktion klassischer Verbrennungsmotoren auszusteigen. "Die wahren Entscheider in unserer Industrie sind die Kunden. Und die sollte man nie aus den Augen verlieren", sagte der Manager in einem Interview der Passauer Neuen Presse und des Donaukuriers. Mercedes hingegen setzt sich langfristigere Ziele.

Dabei verwies Zipse auf die Pläne von BMW, im Jahr 2030 die Hälfte der Autos mit rein batterieelektrischem Antrieb zu verkaufen. "Wenn ein Hersteller dann kein Verbrennerangebot mehr hat, dann geht ihm das halbe Marktvolumen verloren, und er befindet sich auf einem unternehmerischen Schrumpfungskurs."

Zwar werde es in den kommenden 15 Jahren Städte, Regionen und Länder geben, in denen sich der Transformationsprozess zur Elektromobilität vollständig vollziehe. Aber in der Summe der weltweit 140 BMW-Märkte werde das nicht der Fall sein. Audi hatte angekündigt, Mitte des Jahrzehnts den letzten neuen Verbrenner auf den Markt zu bringen. Spätestens 2033 will die Volkswagen-Marke weltweit dann nur noch Fahrzeuge mit Elektroantrieb verkaufen.

Dagegen hat sich Daimler für seine Marke Mercedes-Benz vorgenommen, dass die gesamte Neuwagenflotte ab dem Jahr 2039 CO2-neutral sein soll. Konzernchef Ola Källenius hat aber angedeutet, dass sich das Unternehmen ambitioniertere Ziele geben könnte und will in diesem Jahr ein Strategie-Update dazu geben, wie er der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten sagte.

"Wir schauen uns verschiedene Szenarien an, die noch progressiver sind", sagte Källenius. Man habe da "sehr ambitionierte Pläne". Nach Källenius' Worten wird es Autos mit Verbrennungsmotoren geben, solange die Märkte oder die Ladeinfrastruktur noch nicht den Punkt erreicht haben, komplett auf Elektrofahrzeuge umzusteigen. Entscheidend sei, wie man die Technik mit einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis auf die Straße bekomme.

(mfz)