Klage gegen Googles Kartellpläne
Unter der FĂĽhrung von Texas verklagen 16 US-Bundesstaaten Google. Sie werfen dem Unternehmen systematischen Missbrauch seiner Monopolstellung im Werbemarkt vor.
(Bild: Thomas Kuhlenbeck)
- Torsten Kleinz
Google pflegt in der Öffentlichkeit das Bild eines innovativen, irgendwie nerdigen Unternehmens. Das US-Justizsystem, das sich in vielen Bereichen vom deutschen Gerichtswesen unterscheidet, ermöglichte Staatsanwälten, hinter die Kulissen zu schauen. Ein Unterschied ist die Discovery-Phase in Prozessen, die es Klägern erlaubt, auch ohne Durchsuchungsbefehl ausgiebig in den internen Unterlagen der Beklagten herumzustöbern. Zudem gibt es die Tendenz, Anklagen nicht nur für Richter und Spezialisten zu schreiben, sondern die Fälle für jedermann begreifbar zu machen.
Deshalb sind die Anschuldigungen der 168 Seiten langen Klageschrift "Civil Action No.: 1:21-md-03010-PKC" (PDF) an vielen Stellen mit Zitaten und Zahlen aus internen Unterlagen Googles unterfüttert, weshalb sich der Schriftsatz deutlich flüssiger liest als ein Schriftsatz in einem deutschen Verfahren. Waren in der ursprünglichen Klageschrift viele Passagen unkenntlich gemacht, durften die Kläger im Oktober 2021 eine fast komplett ungeschwärzte Version veröffentlichen.
Um ihre Vorwürfe gegen Google allgemeinverständlich aufzubereiten, haben Kläger zunächst das komplizierte Werbebusiness für Laien aufgedröselt. Sie erklären das Geschäft der Verlage und anderer Publisher, die Werbeplätze befüllen müssen, um mit ihren Inhalten genug Geld zu verdienen. Zudem schildern sie, wie sich das Geschäft durch die Integration von Ad-Servern, Marktplätzen und Echtzeitauktionen immer weiter differenziert hat.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Klage gegen Googles Kartellpläne". Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.