Verkauf der US-Speicherfabrik von Toshiba an Micron perfekt

Der bereits seit längerem ausgehandelte Verkauf des Speicherchipwerkes "Dominion" des japanischen Toshiba-Konzerns an den US-Hersteller Micron ist jetzt perfekt.

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Der bereits seit längerem ausgehandelte Verkauf des Speicherchipwerkes "Dominion Semiconductor" des japanischen Toshiba-Konzerns an den US-Hersteller Micron ist jetzt perfekt. Micron überweist für die Fertigungsanlagen nach eigenen Angaben 250 Millionen US-Dollar und überschreibt 1,5 Millionen eigene Aktien an Toshiba. Die Micron-Aktie stand heute an der New Yorker Börse bei etwa 30,9 US-Dollar -- der gesamte Kaufpreis liegt also tatsächlich bei nur etwa 300 Millionen US-Dollar, die Micron für eine komplett laufende Halbleiterfertigung mit 1000 Mitarbeitern zahlt.

Das ursprünglich von IBM und Toshiba gemeinsam aufgebaute Werk in Manassas im US-Bundesstaat Virginia, in der Nähe von Washington, D.C., nahm 1997 die Produktion auf. Im Jahre 2000 übernahm Toshiba die restlichen IBM-Anteile.

Die 1000 Mitarbeiter fertigen DRAM- und Flash-Speicherchips, letztere im Rahmen einer Kooperation mit SanDisk. Mit Kingston kooperiert Toshiba im Rahmen des "Payton"-Projektes beim Packaging der DRAM-Chips: Kingston übernimmt im Rahmen dieses Vertrages die kompletten Wafer und transportiert sie nach Kalifornien. Dort werden die Chips vereinzelt, geprüft und verpackt -- sowohl die unter dem Toshiba- als auch die unter dem Kingston-Namen verkauften DRAM-ICs.

Micron hat bisher nicht bekannt gegeben, wie die weitere Zusammenarbeit mit den ehemaligen Dominion-Partnern SanDisk und Kingston weitergehen soll. Eigentlich konkurriert Micron zumindest mit Kingston im Upgrading-Geschäft.

Toshiba hatte bereits im vergangenen August die Speicherproduktion auch bei Dominion zurückgefahren, weil die Speicherpreise im Jahr 2001 extrem sanken. Toshiba fuhr im vergangenen Geschäftsjahr hohe Verluste ein, ebenso wie Micron, und plant weitere Kooperationen mit anderen Chipherstellern.

Nach dem verlustreichen Jahr 2001 versuchen die führenden Speicherhersteller wie Samsung, Micron und Infineon, ihre Marktposition zu stärken. Micron und Hynix befinden sich in zähen Verhandlungen über eine Kooperation, Infineon sicherte sich vorausschauend Produktionskapazitäten und spricht mit anderen Herstellern.

Unterdessen sind die Speicherpreise zumindest an den Spotmärkten weiter leicht gesunken. (ciw)