Mobileye auf der CES: datenbasierter Spurhalteassistent und autonomes Fahren

Mobileye zeigt einen Spurhalte-Assistenten, der ohne Fahrbahn-Markierungen funktioniert und Fortschritte beim autonomen Fahren macht.

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Mobileye EyeQ Ultra

(Bild: Mobileye)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa
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Ein neuer Spurhalteassistent von Mobileye verfolgt einen anderen Ansatz als alle Konkurrenten. Dort wird in den meisten Fällen mit mindestens einer Kamera die Fahrbahnmarkierung erfasst. Im System von Mobileye dagegen erfolgt die Spurführung auf Basis zuvor gesammelter Daten der Linie, die andere Fahrzeuge auf dieser Straße fuhren. Die Datenbasis: Allein im vergangenen Jahr seien Informationen zu vier Milliarden Kilometern dazugekommen, teilte Mobileye auf der CES in Las Vegas mit.

Herkömmliche Spurassistenten könnten heute nur auf rund der Hälfte der Fahrkilometer eingesetzt werden, gab Mobileye-Manager Johann Jungwirth zu bedenken. Grund sei nicht nur, dass die Markierungen fehlten, sondern zum Beispiel auch, weil sie durch Regen, Schnee oder Verschmutzung für die Kameras der Fahrzeuge nicht zu erkennen seien.

Auf der CES stellte Mobileye auch ein Chipsystem für autonomes Fahren mit dem Namen EyeQ Ultra vor. Mit der Markteinführung in ersten Fahrzeugen rechnet Mobileye ab 2025. "Autonomes Fahren wird mit einem EyeQ Ultra-Chip möglich, man hat dann in der Regel nur noch einen zweiten Prozessor, der etwas kleiner ist, für Redundanz", sagte Jungwirth. Die Zeit selbstfahrender Autos breche nun tatsächlich an: "Ich sehe nichts, was uns aufhalten kann, weder regulatorisch, noch technisch, noch was die Kundenakzeptanz angeht."

Autonomes Fahren

Seine selbstfahrenden Testautos schickt Mobileye inzwischen nicht nur in Tel Aviv und München, sondern auch in Paris und Tokio auf die Straße. EyeQ Ultra setzt auf Rundum-Sicht mit elf Kameras sowie zusätzlich auf Daten von Radar-Sensoren und Lidar genannten Laser-Radaren. "Ich sehe in den nächsten drei bis fünf Jahren keine technische Möglichkeit, ein System auf den Markt zu bringen, das nur kamerabasiert ist", sagte Jungwirth, der zuvor unter anderem bei Mercedes, Apple und Volkswagen gearbeitet hatte. "Wir sagen aber nicht, dass es niemals gehen wird."

Unter anderem Tesla-Chef Elon Musk zeigt sich dagegen überzeugt, dass Kameras ausreichen und Laser-Radar ein teurer Irrweg seien. Die meisten Entwickler von autonom fahrenden Autos betrachten sie aber vorerst als unverzichtbar. Die Technik tastet das Umfeld der Wagen ab und kann sie auch bei schlechten Sichtverhältnissen erfassen.

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(mfz)