Elektro-Luxusauto Mercedes EQS als E-SUV: Ausfahrt mit dem Prototypen
Noch in diesem Jahr wird Mercedes der elektrischen Luxuslimousine EQS ein Àhnlich konzipiertes SUV an die Seite stellen. Wir konnten es schon fahren.
Der Mercedes EQS befindet sich derzeit in der finalen Feinabstimmung. Das SUV soll noch in diesem Jahr in die VerkaufsrÀume rollen.
Die Hoffnung einiger, dass mit dem Wechsel der Fahrenergie Autos auf ein kleineres Format schrumpfen, kann global betrachtet wohl beerdigt werden. Zwar sind tatsÀchlich riesige SUVs die Ausnahme, doch sie haben weltweit eine enorm zahlungsbereite KÀuferschaft. Es darf also nicht verwundern, dass Mercedes das Angebot in der Luxusklasse der Elektroautos um ein mÀchtiges E-SUV erweitert. Der bullige Ableger des EQS erfÀhrt als Prototyp derzeit am Polarkreis einen letzten Feinschliff.
Technik vom EQS
Die Technik ist weitgehend identisch mit der EQS-Limousine. Die Batterie hat einen Netto-Energiegehalt von 107,6 kWh, die Spannungsebene liegt bei 400 Volt. Auch die Zellchemie ist gleich. Mercedes setzt auf NMC811, also acht Anteile Nickel und je ein Anteil Mangan und Kobalt. Bedingt durch Nachteile bei Aerodynamik und Gewicht, wird die maximale Reichweite des SUV leicht unterhalb der Limousine liegen. Wie groĂ der Unterschied wird, verrĂ€t Mercedes natĂŒrlich noch nicht.
In der Höhe variabel
Fest steht dagegen schon, dass die Bremsen gröĂer dimensioniert werden und ein Fahrwerk mit Luftfederung serienmĂ€Ăig sein wird. Letzteres ermöglicht eine angepasste Fahrzeughöhe: Ab 120 km/h senkt sich die Karosserie um 25 mm ab, unterschreitet die Geschwindigkeit danach die Marke von 80 km/h, hebt sie sich wieder. Der Fahrer kann in diesen Prozess auch manuell eingreifen.
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Sollte sich jemand mit dem EQS-SUV tatsĂ€chlich auf unbefestigte Wege verirrt haben, kann auf Wunsch die Bodenfreiheit um 30 mm vergröĂert werden. Die Entwickler versprechen, dass der Nobel-Brocken auf solchen Strecken ĂŒberdurchschnittlich weit kommt. In der WĂŒste Nevadas habe man festgestellt, dass das EQS-SUV auch zum DĂŒnen-Kraxeln taugt. Also haben die Entwickler kurzerhand die Erprobungsagenda umgestellt und an der GelĂ€ndegĂ€ngigkeit gefeilt. Viele dĂŒrften als Argument fĂŒr das SUV anfĂŒhren, dass es deutlich mehr als die Limousine ziehen darf. Dort liegt die maximale AnhĂ€ngelast bei 750 kg.
Regelsysteme im Test
Auf den Erprobungsfahrten am Polarkreis standen vor allem die Regelsysteme und das Fahrverhalten im Vordergrund. Denn auf Schnee und Eis fallen zu leichte oder zu abrupte Eingriffe sofort auf. Auf einem Handlingkurs mit einigen trickreichen Kurven und Lastwechsel-Kombinationen offenbart sich jede fahrdynamische SchwĂ€che. Das SUV schlĂ€gt sich beachtlich. Vor allem das Einlenken in Kurven ist erstaunlich leichtfĂŒĂig. Die optionale Hinterachslenkung, die die RĂ€der mit maximal zehn statt der serienmĂ€Ăigen 4,5 Grad einschlĂ€gt, trĂ€gt ihren Teil dazu bei, ebenso wie die gezielten Bremseingriffe an den einzelnen RĂ€dern.
Mercedes EQS SUV (10 Bilder)

Leise und komfortabel
Der Gesamteindruck, den der Prototyp hinterlĂ€sst, zeugt bereits von einem Reifegrad. Das SUV ist hervorragend gedĂ€mmt, das Fahrwerk komfortabel. Bei Verarbeitung und Infotainment wird das Luxusauto ebenfalls keine BlöĂe offenbaren. Darf es auch nicht, denn die Kundschaft in diesem Segment ist anspruchsvoll. SchlieĂlich ist das EQS-SUV nicht nur der gröĂte Ableger auf der EVA-II-Plattform von Mercedes, sondern wird auch der teuerste. Der am wenigsten teure EQS kostet als Limousine derzeit knapp 98.000 Euro. Das SUV-Pendant wird sicher kaum wesentlich unter 110.000 Euro gehandelt werden, schlieĂlich war Mercedes diesbezĂŒglich in der Vergangenheit auch nicht zimperlich. Der Start des Verkaufs ist fĂŒr September in den USA geplant, in Deutschland fĂŒr Ende dieses Jahres.
(mfz)