Elektroautos: Lithium aus Thermalwasser – Stellantis steigt bei Vulcan ein

Der Konzern mit den Marken Peugeot, Opel, Citroën, Fiat, Jeep (u. v. m.) beteiligt sich zur Sicherung von Batteriematerial am Lithium-Förderer Vulcan Energie.

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So stellt sich der Graphiker die Anlage zur Lithiumproduktion aus Thermalwasser vor

(Bild: Vulcan)

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Von
  • Florian Pillau

Der Autokonzern Stellantis mit Sitz in den Niederlanden und das Lithium-Minenunternehmen Vulcan Energie Ressourcen aus Karlsruhe haben eine Beteiligung von 50 Millionen Euro vereinbart. Damit wird Stellantis zum zweitgrößten Anteilseigner von Vulcan. Ziel ist "die Transformation hin zu einer nachhaltigen und strategischen Beschaffung von Batteriematerialien", wie Vulcan-Geschäftsführer Horst Kreuter sagt. Das Unternehmen betritt damit Neuland bei der Gewinnung von Lithiumhydroxid.

Zunächst soll durch die Investition eine durch Geothermie CO₂-neutrale Gewinnung von Lithiumhydroxid aufgebaut werden. Die Energiequellen dafür seien Tiefenbohrungen im Oberrheingraben, der Ausgangsstoff für die Lithiumproduktion soll damit aus Thermalwasser gelöst werden.

Sowohl die geothermische Energie als auch das Lithiumhydroxid stammen dabei aus ein und derselben tiefen Solequelle, wie Vulcan erläutert. Dass dieser relativ neue Prozess auch in großem Maßstab funktionieren kann, habe 2021 eine Pilotanlage in Landau in der Pfalz gezeigt. Vulcan Energie Ressourcen soll Stellantis über zehn Jahre bis zu knapp 100.000 Tonnen Lithiumhydroxid liefern.

Lithium ist einer der Hauptbestandteile der aktuell dominierenden Zellchemie von Traktionsbatterien für Elektroautos und stammt zurzeit noch größtenteils aus bergmännischem Abbau in Südamerika und Australien. Die Art der Gewinnung und die Ferne des Abbaus führen zu einem großen CO₂-Ausstoß und hohem Wasserverbrauch der Produktion und zugleich einer unerwünschten Importabhängigkeit.

Stellantis plant, bei Personenkraftwagen in Europa einen batterieelektrischen Anteil von 100 Prozent und bei Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen in den USA von 50 Prozent bis 2030 zu erreichen.

(fpi)