Studie: Neuwagen bleiben knapp und teuer

Billige Neuwagen sind im Moment kaum zu bekommen. Die Hersteller setzen wegen knapper Teile lieber auf Modelle mit hohen Gewinnspannen.

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(Bild: diy13/Shutterstock.com)

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Neuwagen bleiben auf dem deutschen Markt vorläufig knapp und teuer. Zu diesem Ergebnis ist die regelmäßige Marktstudie des Duisburger Center Automotive Research (CAR) für den Monat Juni gekommen.

Wegen der zum Jahresende wahrscheinlich auslaufenden Förderung wurden nach den Beobachtungen kaum noch Plug-in-Hybride angeboten, die Elektro- und Verbrennermotoren kombinieren. Von 15 untersuchten Top-Modellen seien 12 nicht bestellbar gewesen, schildert die Studie. "Es sieht so aus, als hätte sich die Industrie schon vom Plug-in verabschiedet", folgert Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer.

Bundeswirtschaftsminister Habeck hält Fahrzeuge mit kombiniertem Elektro- und Verbrennungsmotor für "marktgängig" und möchte aus Klimaschutzgründen nur noch den Kauf reiner Elektroautos mit staatlicher Förderung unterstützen. Aus seinem Ministerium wurde vor wenigen Monaten Pläne bekannt, wonach die Plug-in-Hybrid-Förderung mit Beginn des Jahres 2023 eingestellt werden soll.

Für reine Elektroautos werden neben der staatlichen Förderung nur vergleichsweise geringe Kaufanreize gesetzt. Auch hier sind einige Modelle nicht lieferbar, was aber eher auf Bauteil-Engpässe zurückzuführen ist. Und die staatliche Kaufprämie steht auch bei dieser Fahrzeuggruppe auf der Kippe: Der Bundesfinanzminister möchte am liebsten neben den Plug-in-Hybriden auch die staatliche Förderung für E-Autos streichen. Das würde sogar Vorbestellungen betreffen, die monatelange Wartezeiten nach sich ziehen.

Dudenhöffer erwartet kurzfristig weiter steigende Neuwagenpreise und weniger Rabatte. Die Industrie werde gestiegene Materialkosten einschließlich der erwartbaren Gehaltssteigerungen weitergeben. Allerdings bedeuteten die hohe Inflation und steigende Zinsen, dass mittelfristig immer weniger Menschen sich einen Neuwagen leisten können. Aus der Lieferkrise könne mittelfristig eine Nachfragekrise werden, erklärte Dudenhöffer.

(tiw)