Elektroauto-Ladestationen in Los Angeles​: Es wird eng

Los Angeles fehlen Lademöglichkeiten, zu Stoßzeiten herrscht an vielen Stromtankstellen Gedränge. Tesla hat längst die Preise an seinen Superchargern erhöht.

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Electrify America Ladestation

Ladestationen bauen in den USA derzeit viele Unternehmen auf, Kalifornien ist dabei der Schwerpunkt und Los Angeles der Hotspot. Dieses Bild stammt von Electrify America.

(Bild: Electrify America)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
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"Laden Sie an ausgewählten Superchargern vor 11 Uhr morgens und nach 21 Uhr abends zu günstigeren Preisen", schreibt Tesla. Seit April 2022 gelten an den kalifornischen Supercharger-Standorten andere Spitzenzeiten. Auch wenn die Raten an den verschiedenen Superchargern variieren, spiegeln sie klar den Trend: Wer zu den Stoßzeiten zwischen 11 und 21 Uhr Strom tanken will, muss doppelt so viel zahlen wie zu den anderen Tageszeiten. In der Regel sind das 48 beziehungsweise 24 US-Cent pro Kilowattstunde. An besonders beliebten Lade-Destinationen können es schon mal 58 oder 29 Cent/kWh sein.

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Tesla versucht offenbar, seine Stromtankstellen rentabel machen. Eine Tesla-Fahrerin postete den Abrechnungsbeleg von der Ladestation Marine Avenue / Redondo Beach, auf dem die Aufschlüsselung der Tarife in dieser 29 Cent/kWh zu sehen ist. "Die schlechte Nachricht ist, dass die Supercharger-Rate in der Region LA wieder auf 58 Cent/kWh gestiegen ist. Als ich mein Model 3 im Jahr 2018 gekauft habe, waren es 26 Cent, schreibt die Frau auf Twitter. Die Antworten der anderen User reichen von dem Hinweis, dass doch alles teurer wird, bis hin zu praktischen Ratschlägen. Entweder daheim oder beim Einkauf auf dem Supermarkt umsonst zu laden.

Doch wenn man sich bei Walmart & Co. umsieht, findet diese Anlaufstellen häufig belegt. Lange Schlangen vor den Ladestationen gehören mittlerweile zum Straßenbild der kalifornischen Metropole. Das Laden der BEVs ist zum Geduldspiel geworden.

Gedränge an den Ladestationen in Los Angeles (14 Bilder)

Elektroautos wie dieser Volvo C40 Recharge Pure Electric (Test) sind im Aufschwung, von Kalifornien gehen seit Jahrzehnten die strengsten Emissionsvorgaben aus.  
(Bild: pressinform
)

Ein Blick auf die Zahlen bestätigt das Missverhältnis zwischen Stromsuchenden und Ladestationen. Rund 63.000 elektrischen Fahrzeugen stehen in der Stadt Los Angeles laut Elektromobilitäts-Webseite plugshare.com aktuell 3957 öffentliche Ladestationen gegenüber, davon ist das Laden an etwa 507 kostenlos. Insgesamt stehen in Los Angeles 312 Gleichstrom-Schnelllader, davon sind 81 Tesla Supercharger.

Aber es tut sich was: In den letzten 90 Tagen sind 446 Ladestationen dazugekommen. Mit diesen Werten ist Los Angeles der Spitzenreiter der kalifornischen Städte, wenn es um die Anzahl der Ladestationen geht. Allerdings ist die Pazifikmetropole mit rund vier Millionen Einwohnern im Stadtkerngebiet auch die bevölkerungsreichste. In der Metropolregion leben 12,8 Millionen Menschen.

Im Stadtrat richtet man den Blick derweil nach vorne. Bis zum Ende des Jahrzehnts will L.A. etwa 28.000 kommerzielle Ladestationen errichten, bis 2025 soll schon etwa die Hälfte stehen. Parallel dazu soll auch die Anzahl der städtischen BEVs von momentan 124 BEVs, 46 PHEVs und zwei elektrischen Straßenkehrmaschinen auf etwa 10.000 anwachsen. "Aufgrund der Autobahnen, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und der Zersiedelung der Landschaft die schlechteste Luftqualität des Landes", erklärt Stadtrat Mitch O'Farrell anlässlich der Verkündung dieses Plans, den das Gremium mit 12:0 Stimmen durchgewunken hatte.

Die Lösung für diese Ladeprobleme sollen auch in Los Angeles sogenannte Charging Hubs darstellen, bei denen mehrere Vehikel gleichzeitig mit Strom befüllt werden können. Elon Musk will am angesagten Santa Monica Boulevard ein zweistöckiges Restaurant im Retro-Stil errichten, in dem die Fahrer seiner Produkte sich stärken können, während die Akkus sich füllen. Wer keinen Hunger hat, soll sich in dem Autokino einen Film anschauen können.

(fpi)