Auf großer Fahrt mit Erdgas im Opel Zafira 1.6 CNG
Auf einer Tour quer durch Deutschland von München bis zur Ostsee-Insel Usedom wollten wir einmal selbst erfahren, wie sich Erdgas inzwischen als Autokraftstoff bewährt
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München, 28. Oktober 2009 – Erdgas spendet Wärme und Behaglichkeit – was Millionen von Haushalten recht ist, kann dem umwelt- wie preisbewussten Autofahrer nur billig sein. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es hingegen des öfteren dunkel, spät am Abend und es regnet. Wer da nicht gemütlich auf dem Sofa sitzt, sondern seine Drucktanks auffüllen muss, damit es für den Heimweg reicht, dem kann kalter Schweiß auf die Stirn treten. Auf unserer Tour quer durch Deutschland von München über Berlin zur Ostsee-Insel Usedom wollten wir in einem Opel Zafira 1.6 CNG mit Turboaufladung einmal selbst erfahren, wie sich Erdgas als Autokraftstoff inzwischen bewährt.
Die Zafira-Stärken
An dem Opel Zafira 1.6 CNG Turbo gibt es an sich nicht viel auszusetzen. Von außen ist der Wagen halt ein Zafira, innen gefallen die bequemen Langstrecken-tauglichen Sitze, die verschiebbare zweite Sitzreihe und die komfortabel zu einem ebenen Ladeboden versenkbaren Sitze der dritten Reihe. Die hohe Sitzposition macht den Einstieg einfach und schafft Übersicht im Verkehr. Die Lenkung macht einen unspektakulären Job, das Fahrwerk geht für einen Familien-Wagen in Ordnung. Allerdings wankt der Zafira in Kurven wacker, und das Abrollen könnte etwas softer vonstatten gehen. Was uns ein bisschen stört, ist die schwergängige klobige Handbremse, deren etwas überkandideltes Design an einen Schubregler im Jet erinnert.
Auf großer Fahrt mit Erdgas im Opel Zafira 1.6 CNG (32 Bilder)

Opel Zafira 1.6 CNG Turbo: Von außen ein ganz normaler Zafira
Jetzt geht der Anzug halbwegs in Ordnung
Den Erdgas-Zafira gibt es auch ohne Turbo-Lader. In dieser Version ist der Wagen etwas für gemütliche Zeitgenossen: 17 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprechen für sich. Unser Turbo-Aggregat ist da schon kräftiger, bekommt Überholvorgänge auf der Autobahn recht unauffällig hin. Aber dafür sind Drehzahlen notwendig: Obwohl das maximale Drehmoment von 210 Nm bereits bei 2300 U/min anliegt, geht gefühlt erst ab 3000 U/min die Post ab – die maximal möglichen 150 PS gibt es erst ab 5000 U/min. Und dann wird der Motor richtig laut, egal ob im Erdgas- oder Benzinbetrieb. Wir müssen mit der leicht knorpeligen Schaltung immer fleißig runterschalten. Bei 11,5 Sekunden bleibt der Stoppuhr-Zeiger nach dem Sprint von null auf hundert stehen. Und wie ist das nun mit Tanken, Verbrauch und langen Strecken?