25 Jahre Ducati Monster

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Das Werk tauschte ab Modelljahr 2000 die Vergaser gegen eine Einspritzanlage und der Rahmen der ST-Baureihe kam auch bei der Monster zum Tragen. Im Jahr 2003 wurde der 900er-Motor durch einen 1000er ersetzt, bereits zwei Jahre zuvor bereicherte die Monster S4 mit dem wassergekühlten Motor und Vierventiltechnik aus der 916 das Modellprogramm und übersprang damit zum ersten Mal die 100-PS-Grenze.

Zu dem Zeitpunkt stand für Ducati die Kostenfrage beim Bestseller Monster längst nicht mehr im Vordergrund und man verlieh ihr selbstverständlich den teuren Motor aus dem Superbike, um sich gegen die erstarkte Konkurrenz zu behaupten. Der Hubraum der Monster-Modellreihe wuchs im Laufe der Zeit auf 1198 Kubikzentimeter und gipfelte in Form der Monster 1200 R in 160 PS – mehr als das Doppelte der Leistung in der ersten 900 Monster.

Brot- und Buttermotorrad

In 25 Jahren Bauzeit wurden mehr als 320.000 Monster verkauft. Eine Zahl, mit der zur Vorstellung der Monster, die eigentlich aus dem Ersatzteilregal geschaffen worden war, selbst in Bologna niemand gerechnet hätte. Die Aushängeschilder waren bei Ducati stets die Superbikes wie die Ikone 916, aber das Geld hat immer die Monster eingefahren. Sie war das Brot- und Buttermotorrad der Ducatisti, mit der man jeden Tag zur Arbeit fahren, auf der Landstraße Sportbikes ärgern und auch auf Urlaubstour gehen konnte. Es war ihre schlichte, aber ehrliche Formensprache, die weltweit Motorradfahrer ansprach. Dazu gesellte sich ein bäriger, wenn auch etwas rau laufender V2 mit satten Sound. Die Monster war nie auf ausgeprägte Handlichkeit, dafür aber auf stabile Straßenlage ausgelegt.

Neuer Rahmen

Im Laufe des Vierteljahrhunderts wurde die Monster-Baureihe immer weiter optimiert und regelmäßig mit neuen Motoren bestückt. 2008 war eine Zäsur, als zunächst die Monster 696 einen neu entwickelten Rahmen bekam. Er hieß Hybridrahmen, da er vorn aus einem Stahl-Gitterrohrrahmen, hinten aber aus einem Alu-Gussteil bestand. Der bislang runde Scheinwerfer war nun leicht oval und näher an den Lenkkopf gerückt.

In der Tankverkleidung befanden sich Lufteinlässe und die beiden Endschalldämpfer waren hoch unters Heck gelegt. Auch danach wurden gerne die Form und der Verlauf der Auspuffanlage variiert. Ab 2013 besaßen alle Monstermodelle ausschließlich wassergekühlte Motoren, worüber Traditionalisten nicht gerade glücklich waren. Die strengen Emissions- und Geräuschvorschriften machten die Maßnahme aber notwendig, zumindest, wenn man auch weiterhin mit hoher Leistung unterwegs sein wollte.

Die Monster bleibt

2014 erwuchs der Monster Konkurrenz im eigenen Haus: Die Scrambler-Baureihe wurde zum Bestseller im Ducati-Programm. Die Retro-Bikes waren nun das, was 1993 die Monster gewesen war: Ein günstiges Einsteigermodell mit luftgekühltem Motor und einer simplen, aber hübschen Formensprache.

Ducati kommt aber ganz sicher nicht auf die Idee, die Monster zugunsten der Scrambler einzustellen. Zu groß ist der Fankreis der Monster und wie lange sich die Retrowelle noch hält, weiß niemand zu beantworten. Aktuell gibt es die Monster mit drei Hubraumgrößen in sechs verschiedenen Modellen, die Preise reichen von 8990 Euro für die Monster 797 mit 73 PS bis zu 18.840 Euro für die 152 PS starke Monster 1200 R. An Faszination hat die Monster bis heute nichts verloren. (fpi)