Audi: 20 Jahre TDI-Technik

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Bewährungsprobe

Nutzt man diese Möglichkeiten, lässt sich ein Dieselmotor hinsichtlich seiner Emissionen weitgehend auf das Niveau eines Benziners bringen. Der in der Praxis geringere CO2-Ausstoß von Dieselmotoren könnte dann vielleicht doch wieder das Interesse an ihm steigen lassen. Sein Dilemma zeigt sich freilich beim Blick in die Preislisten: Etwa 1500 Euro Aufpreis kostet ein Dieselmotor heute etwa, manchmal mehr. Zusätzliche technische Maßnahmen, um ihn zum "Clean Diesel" zu machen, verschärfen den Kostendruck. So tritt der Dieselmotor, ob er will oder nicht, in Konkurrenz zu einfach ausgelegten Hybrid­antrieben. Fairerweise muss man aber auch dazu sagen, dass gerade die Hybridisierung Dieselmotoren wieder günstiger machen könnte. Es sei noch einmal Richard Bauder zitiert, der in der Fachzeitschrift zur Feier von "150 Jahre Rudolf Diesel" in der Fachzeitschrift MTZ lapidar sagte: "In dem Spannungsfeld zwischen den neuen Turbo-Otto­motoren, den Gasmotoren und dem Otto-Hybridantrieb muss sich der Dieselmotor bewähren."

Ressourcenpflege

Es wäre zu einfach, den Diesel abzuschreiben. Zwar sind die geradezu rasanten Fortschritte der vergangenen 20 Jahre schwer zu wiederholen, dagegen spricht zum Beispiel, dass im Motor bereits heute ein hohes Druckniveau erreicht ist und auch Werkstofftechnik an ihre Grenzen stößt. Mittlerweile ist aber vielen auch klar geworden, dass rein elektrische Antriebsalternativen so schnell nicht erschwinglich werden. Vorläufig kommt es also darauf an, mit den knappen Ressourcen pfleglich umzugehen – so darf man (nicht nur) den Audi-Ingenieuren bei weiteren Fortschritten in der Diesel-Entwicklung gutes Gelingen wünschen. (ggo)