Ausfahrt im BMW Z4 M40i

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Im Prinzip gilt das auch für die ganze Infotainment-Soße, die BMW für reichlich Aufgeld in den Z4 gießt. Das System ist zwar nicht mehr ganz so übersichtlich, wie es einmal war, aber Funktionsumfang und Arbeitstempo beeindrucken. Auch die Assistenten funktionieren im Z4 auf einem hohen Niveau. Der weich agierende Abstandstempomat zeigt unauffällig, was inzwischen in diesem Bereich möglich ist, wenn der Hersteller Geld in die Abstimmung steckt.

Im MX-5 ist das Beste, was man mit dem schmalen Angebot von Assistenz und erweitertem Infotainment-Gedöhns machen kann, es bei der Bestellung wegzulassen. Das Navi ist nicht teuer und trotzdem sein Geld nicht wert, der piepsig-blinde Spurhalte-Assistent ist dermaßen nervig, dass er schon nach ein paar Kilometern dauerhaft ausgeschaltet wird. Losgelöst davon denke ich, wer eine Armada von Assistenten in einem Roadster für nötig erachtet, sollte sich noch einmal Gedanken machen, ob es das richtige Format ist.

Wann ist es zu viel?

Schön, dass man im Z4 die Sitze elektrisch verstellen kann, ja sich selbst die Lehnenbreite variieren lässt. Dazu noch der Fahrerlebnisschalter, mit dem sich das Auto weitreichend an die aktuelle Laune anpasst. Eine Lenkradheizung lässt einen nicht frösteln, doch wo bleiben die sich automatisch erwärmenden Armablagen und Mittelarmlehnen? Ein Windschott reduziert die furchtbar lästige Zugluft – doch der Fahrer muss es von Hand montieren. Skandal! Hoffentlich behebt BMW diesen kaum zu glaubenden Makel mit dem ersten Facelift. Ein Basis-MX-5 wiegt übrigens etwas mehr als eine Tonne, ein Z4 nie weniger als 1480 kg, mit dem Sechszylinder sind es 1610 kg.

Wo der Z4 nicht gewinnen kann

Der MX-5 ist im Vergleich ein hemdsärmeliger Kumpel: „Nimm mich, wie ich bin oder lass es. Ich werde mich nicht ändern.“ Ein kantig-ehrlicher Typ, der nachwirkt, trotz aller Schwächen. Ein Z4 M40i versucht, es vielen recht zu machen. Er kostet mit etwas Schnick-Schnack mehr als dreimal so viel wie ein MX-5, den jemand zusammengestellt hat, der das Konzept begriffen hat. Denn wer den Japaner verstanden hat, ordert ihn nur mit dem Allernötigsten und erlebt, wie wenig Auto es für Freude am Fahren braucht. Zu haben als Tageszulassung oder Neuwagen ab etwa 20.000 Euro. Wer viel mehr als 23.000 Euro bezahlt, hat entweder grottenschlecht verhandelt oder Zeug im Auto, das den MX-5 nicht besser macht. Der BMW ist in fast jeder Hinsicht faktisch überlegen, doch das Rennen um die Preis-Fahrspaß-Krone kann er nicht gewinnen.

Und so ist es der Mazda MX-5, der einen unruhig schlafen lässt. Der Z4 ist einfach ein sehr, sehr gutes, offenes Auto. Ach ja, ein paar Worte hat sich der eigenwillige Faltenrock des Z4 natürlich auch noch verdient. Christian brachte es ganz wunderbar auf den Punkt: „Es ist der schönste Chrysler, den Fiat nicht gebaut hat.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. (mfz)