Ruhemasse

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Etwas überraschend hat BMW die Anordnung der Steuerkette auf der Getriebeseite beibehalten. Damit hatte BMW sich beim N47 2007 ein unerwartet teures Ei ins Nest gelegt, denn der Kettentrieb, der eigentlich ein Autoleben lang halten sollte, verursachte Probleme. Zahnräder, Ketten- und Kettenspanner wurden diversen Modifikationen unterzogen. Erst seit gut einem Jahr soll das Problem nachhaltig behoben sein. Einen offiziellen Rückruf gab es nicht, aber BMW reagiert inzwischen auf die von zahlreichen Kunden bemerkten Schleifgeräusche kulant. Dafür muss allerdings der Motor raus – eine solche Ketten-Revision ist rund 4000 Euro teuer. Der Neue hat wieder nur eine Simplexkette, die hoffentlich ausreichend dimensioniert und sorgsam gespannt ist. Da BMW in der Vergangenheit aber schon vielfach bewiesen hat, das sie aus Fehlern lernen, gehen wir davon aus, dass diese Baustelle im B47 keine mehr ist.

Kraft: ausreichend vorhanden

Die Fahrleistungen sind ganz ähnlich geblieben – subjektiv wie objektiv. Das war angesichts der geringen Zuwächse bei Leistung und Drehmoment auch nicht anders zu erwarten. Nach wie vor treibt der Zweiliter-Diesel mit seinen nun 190 PS den schweren 5er ausreichend flott voran, ohne die noch stärkeren Maschinen überflüssig zu machen. Wer einen rasanten Sprinter erwartet, ist in dieser Stufe der Motoren-Hierarchie im Fünfer falsch. Ein souverän motorisiertes Auto ist der 520d gleichwohl seiner 1,8 Tonnen Leergewicht trotzdem. BMW verspricht für den Sprint auf Tempo 100 minimal 8 Sekunden, wir haben nicht weniger als 8,6 gemessen. Wichtiger ist: Beim Mitschwimmen im Verkehr vermittelt der 520d stets das Gefühl, ausreichende Reserven bereitzuhalten. Leistungsempfinden ist bekanntermaßen inflationär, doch der Wunsch nach mehr Kraft wurde von niemandem in der Redaktion geäußert.

Die weiter verbesserte Achtgang-Automatik gehört aus der langen Preisliste definitiv zu den Extras, auf die der Käufer nicht verzichten sollte. Sie harmoniert mit dem Diesel ganz ausgezeichnet. Die Schaltwippen am Lenkrad dagegen: Nun ja, wir haben sie mal ausprobiert, brauchen tut sie eigentlich niemand, denn das Getriebe schaltet von sich aus mit so perfektem Timing, dass manuelle Eingriffe nur dem Spieltrieb dienen.