Ruhemasse

Inhaltsverzeichnis

Im NEFZ verspricht BMW 4,5 Liter. Wir kamen selbst mit geringen Tempo-Ambitionen nur auf knapp unter sechs Liter, der kürzlich gefahrene Volvo V70 D4 war überraschenderweise sparsamer zu bewegen. Das dürfte auch daran gelegen haben, dass der Bayer das fahraktivere Auto ist und zum Test auf Winterreifen antrat. Mit Nachdruck gefahren sind auch mehr als acht Liter möglich, wobei man dann schon zu den sehr Schnellen im Verkehr gehört.

Agil in seiner Klasse

Im Testwagen war die „Dynamische Dämpfer Control“ eingebaut, die immerhin 1300 Euro zusätzlich kostet. Trotz der spürbaren Unterschiede der insgesamt fünf Stufen halte ich sie für verzichtbar: Der Fünfer ist mit dem Standard-Fahrwerk ausgewogen abgestimmt, das M-Technik-Fahrwerk mit seiner strafferen Kennlinie und der Tieferlegung um 10 mm macht den Fünfer noch handlicher. Alles in allem unterscheidet sich der Fünfer auch hier spürbar vom kompakteren Dreier, der sich wesentlich agiler anfühlt, obwohl sie leer nur rund 200 Kilogramm trennt. Innerhalb seiner Klasse gehört der Fünfer allerdings nach wie vor zu den wendigsten Modellen – der schon angesprochene Volvo V70 mit Sportfahrwerk kann in diesem Bereich schon wegen seines Frontantriebs nicht die Klasse des BMW bieten.

Das Platzangebot ist ausreichend, angesichts einer Außenlänge von inzwischen 4,91 m aber auch nicht überragend. Der knapp 30 cm kürzere 3er Touring bietet nur 65 Liter weniger Kofferraum. Gegen Aufpreis kann im Fünfer die Rückenlehne der hinteren Sitze verstellt werden – damit gewinnt man noch mal bis zu 30 Liter hinzu. Der BMW teilt seine Gesamtlänge anders auf als Mercedes beim T-Modell der E-Klasse. Der Radstand ist beim Fünfer rund 10 cm länger, dafür bietet die E-Klasse mit 695 Litern sehr viel mehr Kofferraum.

Das Interieur ist akkurat verarbeitet, was Kunden in dieser Preisklasse auch erwarten können. Der Testwagen war mit Leder und Holz ausgestattet. Wer mag und zuzahlen will, kann sich auch das Armaturenbrett mit Leder beziehen lassen und einige Bedienelemente mit Keramik ausstatten. Der einzige sichtbare Makel in dieser noblen Einrichtung ist die untere Verkleidung der B-Säule, die aus hartem, und damit vermutlich sehr unempfindlichen Kunststoff besteht.