Erster Dieselhybrid-Pkw der Franzosen soll 2011 auf den Markt kommen

Bosch liefert Hybridkomponenten für PSA

2011 will PSA (Peugeot/Citroën) einen Dieselhybrid bringen, bei dem Diesel- und Elektromotor fein säuberlich getrennt sind: Vorne arbeitet wie üblich der Dieselmotor, hinten hilft ein Elektroantrieb von Bosch

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  • ggo
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Stuttgart, 10. Dezember 2008 – Der französische Autobauer PSA (Peugeot/Citroën) und Bosch arbeiten bei der Entwicklung von Dieselhybrid-Fahrzeugen zusammen. Entsprechend einer „kürzlich unterschriebenen Vereinbarung“ wird Bosch dabei mehrere Komponenten für den Hybridantrieb liefern. Die Dieselhybrid-Technik soll ab 2011 in Peugeot- und Citroën-Fahrzeugen eingesetzt werden.

Mechanisch unkompliziert
Das Hybridkonzept wurde erstmals im Peugeot Prologue HYbrid4 und dem Citroën Hypnos auf dem Pariser Autosalon vorgestellt. Der Peugeot wurde in einer Form präsentiert, die durchaus seriennah wirkte, was man vom Citroën nicht unbedingt sagen konnte. Doch unabhängig von der äußeren Form ist vor allem das Hybridkonzept interessant, bei dem ein Dieselmotor die Vorderräder antreibt und ein Elektromotor die Hinterachse. Beide Motoren können unabhängig oder gemeinsam arbeiten, sodass unterschiedliche Fahrmodi möglich sind – unter anderem rein elektrisches Fahren, zumindest in kleinem Umfang. Ebenso ist ein ausschließlich verbrennungsmotorischer Betrieb möglich, der zum Beispiel bei Konstantfahrt über Land sinnvoll ist, eine Kombination beider Antriebe beim Beschleunigen, oder ein temporärer Allradantrieb.

Hybridpaket von Bosch
Bosch liefert an PSA die Elektromotoren für den Heckantrieb, die vorne verbauten Hochspannungsgeneratoren und die Leistungselektronik. Außerdem liefert das Unternehmen die Schnittstellen zwischen den Elektronik-Komponenten, das ABS sowie das ESP. Das elektronische Stabilitätsprogramm hat Bosch mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, welche die Bremsfunktion des Elektromotors berücksichtigen. Denn in Rekuperationsphasen „bremst er mit“, ein Umstand, den das ESP in seine Berechnungen mit einbeziehen muss. Zudem bedient sich der Allradantrieb der Informationen des ESP. So kann das Drehmoment variabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt werden, PSA nennt dieses System „Grip Control“.