Bosch liefert Hybridkomponenten für PSA

Seite 3: Bosch liefert Hybridkomponenten für PSA

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Dennoch ist die fast beliebige Skalierbarkeit ein großer Vorteil des Konzepts: Ob Dieselmotor oder Benziner, große oder kleine Batteriekapazität oder die Wahl des Getriebes – je nach Anwendung, verfügbarer Batterietechnik oder neuen Erkenntnissen sind verschiedene Konfigurationen möglich. Ein Plugin-Hybrid mit Benziner, der zum Beispiel 50 km im Stadtverkehr rein elektrisch fahren kann, ist also ebenso denkbar wie der beschriebene, eher auf längere Strecken ausgelegte Dieselhybrid.

Leistungsfrage
Das Konzeptfahrzeug Prologue HYbrid4 trägt einen derart kräftigen Diesel unter der Haube, dass es schon fast wie eine Provokation wirkt. Die Höchstleistung von Verbrennungs- und Elektromotor beträgt 120 kW beziehungsweise 27 kW, die jeweiligen Drehmomente gar 300 und 200 Nm. Ob es nun sinnvoll ist, einfach zusammenzuzählen und von 147 kW (200 PS) zu reden, sei einmal dahingestellt. Denn der Fahrzustand, dass Elektro- und Verbrennungsmotor gleichzeitig ihre Höchstleistung bereitstellen, dürfte kaum einmal eintreten. Wenn dies aber mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,1 Liter einhergeht, wie Peugeot angibt, ist mit einer bescheideneren Dieselmotorisierung in einem Kompaktwagen wohl noch deutlich weniger drin. Der Motor ist übrigens mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet, das für einen Mikrohybrid ebenso gut geeignet ist. Und tatsächlich will Peugeot bis 2011 mehr als eine Millionen Fahrzeuge damit ausrüsten, die hier beschriebene Hybridvariante ist dann der nächste Schritt. Diese Kombination soll eine Verbrauchseinsparung von gut 35 Prozent im Vergleich zu einem „herkömmlichen Dieselmotor“ bringen. der seinerseits bereits um 30 Prozent sparsamer sei als ein vergleichbarer Benziner.

Preisfrage
Doch richtige Freude am Sparen wird nur aufkommen, wenn man sich das Fahrzeug überhaupt leisten kann. Wenn Honda im kommenden Frühjahr den neuen Insight wie zu erwarten für etwa 20.000 Euro auf den Markt bringt, ist eine neue Preismarke gesetzt, die deutlich unter bisherigen Mittelklasse-Hybriden liegt – eigentlich ist selbst das für viele Autokäufer noch zu viel. Der Dieselhybrid hat den prinzipiellen Nachteil, dass allein der der Dieselmotor 1000 bis 2000 Euro mehr kostet als ein Benziner. Und auch der modulare Ansatz von PSA macht den Dieselhybrid sicher nicht zum Schnäppchen, sorgt aber für geringere Entwicklungs- und Produktionskosten. Er könnte prinzipiell als Option angeboten werden, das normale Dieselfahrzeug und der Dieselhybrid könnten vom selben Band laufen. Das lässt hoffen, dass die so genannten „Skaleneffekte“ auf den Preis drücken, auch bei Bosch, wenn man erst einmal weitere Kunden beliefert. (ggo)