Continental startet Produktion von Li-Ion-Batterien

Seite 3: Continental startet Produktion von Li-Ion-Batterien

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Der Preis bleibt heiß
Bei einer zentralen Frage gibt sich Conti ebenso zugeknöpft wie fast alle Ansprechpartner in der Industrie. Was die kleine Lithium-Ionen-Batterie für den S400 BlueHybrid kostet, will man nicht verraten. Das erstaunt nicht wirklich, denn tatsächlich weiß es keiner so richtig. Dennoch ist es die Frage nach den Kosten, welche die meisten Autofahrer interessiert. Welche Hoffnung sollte er schließlich in eine Technik setzen, bei der die Batterie womöglich mehr kostet als der Rest des Autos? Auf dem Kongress „Fährt das Auto der Zukunft elektrisch?“ im April sagte Professor Uwe Sauer von der RWTH Aachen, dass in 8 bis 10 Jahren Stromspeicher pro 100 kg und 70 km Reichweite wohl rund 3000 Euro kosten werden. Für 300 km Reichweite bräuchte man somit einen 450-kg-Block, der die Produktionskosten eines Mittelklassewagens übersteigen würde. GAIA-Geschäftsführer Klaus Brandt bezifferte auf derselben Veranstaltung die Kosten für eine Lithium-Ionen-Batterie für 50 km Reichweite auf unter 4000 Euro.

Testfall Mildhybrid
Man könnte es auch umgekehrt ausdrücken: Reichweiten von über 100 km verursachen bei reinen Elektrofahrzeugen allein für die Batterie Kosten, die Kunden eines Mittelklassewagens kaum noch schmackhaft zu machen wären. Das zeigt aber auch, warum es für Mercedes-Benz und Continental so attraktiv ist, mit einem Mildhybrid zu starten. Beide Unternehmen können auf diese Weise Praxiserfahrungen mit der Lithium-Ionen-Batterie sammeln. Zudem werden die Kosten für die kleine Batterie wohl in einem Rahmen liegen, der besonders der Klientel der S-Klasse nicht allzu sehr weh tun wird. Wenn sich die Technik bewähren sollte, ist Continental auch für größere Anwendungen gerüstet: Im Mercedes muss Contis Lithium-Ionen-Block nur einen Elektromotor mit 15 kW bedienen, doch das Baukastenkonzept erlaubt auch Batterien, die für Leistungen bis über 120 kW geeignet sind.