Der Toyota Prius Plug-in-Hybrid in der Praxis

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Laut? Ganz selten

Weil auch der Plug-in-Prius von der evolutionären Weiterentwicklung des Modells profitiert, interessierte mich auch der Hybridbetrieb, bei dem der Verbrennungsmotor mitläuft – ein Update früherer Eindrücke sozusagen. Es liegt in der Natur eines leistungsverzweigten Hybridantriebs, dass er mit zunehmender Last immer vorlauter wird, doch eine seit dem letzten Facelift verbesserte Geräuschdämmung sorgt für eine im Alltag brauchbare Innenakustik. Zwar ist der Prius nicht so sagenhaft laufruhig wie der Volt/Ampera, doch nur bei sehr hohen Lasten kann der Motor ein wenig nerven. Der Vorwurf eines "dröhnenden" Motorlauf oder ähnlicher Attribute scheint mir verfehlt, denn Vollgasfahren im Prius ist im Grunde eine Zweckentfremdung und allenfalls beim Überholen notwendig. Hier tritt dann der für alle stufenlos agierende Getriebe typische Effekt auf: Die Drehzahl steigt an, die Beschleunigung kann dem subjektiv nicht folgen. Objektiv ist eine Beschleunigung von 10,8 Sekunden auf 100 km/h kein Grund zum Klagen.

Alternative mit bewährter Technik

Obwohl der Volt/Ampera im Fahrbetrieb geschmeidiger wirkt, ist das Gesamtkonzept des Prius Plug-in-Hybrid schlüssiger. Toyota hat unter Abwägung aller Zielkonflikte ein Auto zurecht geschneidert, das noch immer sehr teuer ist, aber leichter erreichbar als die GM-Konkurrenten. Der elektrische Betrieb ist auf den Stadtverkehr optimiert, getreu der Annahme, das zukünftige Umweltzonen wahrscheinlich schneller zum elektrischen Fahren zwingen als hohe Kraftstoffpreise. Einen elektrischen Überlandbetrieb hält Toyota für ineffizient, setzt stattdessen auf einen Brennstoffzellenantrieb. Ein Serienmodell ist für 2015 versprochen und es klingt nicht so, als ob Toyota das nicht schaffen wird.

Prius-Käufer haben nun die Wahl: zwischen einem extrem sparsamen Hybridmodell und der Plug-in-Variante, die zwar in der "Life"-Version rund 8000 Euro teurer ist, aber rein elektrisches Fahren in städtischer Umgebung erlaubt. Mit steigendem Angebot von Ladesäulen wird auch die kleine Reichweite von 25 Kilometer in den Hintergrund treten, denn die Ladezeit beträgt nur 90 Minuten, so schon genügt ein Kinobesuch zum Nachtanken. (imp)