Der V8-Motor

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Und die Sechszylinder?

Man hatte in letzter Zeit sogar den Eindruck, die V8-Technik usurpiere bei BMW den Beamtenstatus der Reihensechszylinder. Entwarnung aus MĂĽnchen hierzu: "Der aufgeladene Reihensechszylinder ist in den Positionen 35i, 30d, 35d und 40d auch in Zukunft ein elementar wichtiger Bestandteil unseres Motorenportfolios", sagt Firmensprecher Bernhard Ederer. "Der Trend zum V8 in dem Segment hat nach unserer Auffassung etwas mit intelligentem Downsizing zu tun. Ein gutes Beispiel hierfĂĽr ist der Schritt vom V10 zum V8 im neuen BMW M5."

Der gute Ruf

Beim V8 in adäquat großem Fahrzeug stimmen also Kundennachfrage, Fertigung und Ruf. Genau, "Ruf": Irgendwie hat es der V8 geschafft, von seinem Image als Inbegriff amerikanischer Unvernunft ein Stückchen wegzukommen, und sei es nur, weil die Kunden zunehmend uninteressiert daran werden, welche Technik ihre Räder dreht, solange ein schöner Markenaufkleber drauf ist. BMWs "intelligentes Downsizing" existiert in gewissem Maße in den Köpfen da draußen.

Weiteres Beispiel: Chevrolet. In Deutschland spielt für sie der V8 auf Nachfrage keine Rolle (sie verweisen auf die GM-Schwester Cadillac), doch im Heimatland feierte Chevrolet unlängst ihren hundertmillionsten Small Block V8. Dieser Motor war früher das Symbol für massenerreichbare, gediegene Kraft, für "Power to the People". Er sorgt dafür, dass Chevrolet trotz lauter Mittelmäßigkeit im Programm einen hervorragenden Ruf hat, wozu auch der Rennsport beiträgt: Seit 1980 haben Autos mit Chevy Small Block 45 Prozent aller NASCAR-Sprint-Rennen gewonnen. Ein Quentchen dieses Ruhms kaufen selbst Sonic -Kunden mit. Chevrolets Sam Winegarden sagt außerdem: "Der Small Block liefert schuldgefühlfreie Leistung." Und wenn das selbst ein Einwohner der USA sagt, des Heimatlands von vagen Schuldgefühlen und naiver Prius-Verehrung, dann ist da mit ziemlicher Sicherheit etwas dran.