Der e-Golf unter der Lupe
Zur Batterie: Der elektrochemische Speicher hat eine Nennkapazität von 24,2 kWh. 264 Zellen von Panasonic verteilen sich auf 27 Module, die im Werk Braunschweig zum 318 Kilogramm schweren Batteriesystem zusammengesetzt werden. Diese Lösung, ausgereifte Großserienzellen zu günstigen Kursen zu beziehen, um dann das eigene Know-how im System einzubringen, hat sich seit dem Tesla Roadster durchgesetzt. Die Batterie wird nicht durch Luft oder Wasser gekühlt; Volkswagen gibt trotzdem eine Garantie von 160.000 Kilometern über acht Jahre, wobei die offizielle Verschleißgrenze bei 70 Prozent der Ausgangskapazität liegt.
Alles. Wird. Besser.
Im Hintergrundgespräch lässt das Volkswagen-Team dann diverse gute Nachrichten durchblicken. So ist man sich inzwischen sicher, dass das Schnellladen einen weitaus geringeren Einfluss auf die Dauerhaltbarkeit hat als bisher angenommen. Kein Thema mehr, heißt es unisono. Der Aufpreis für die CCS-Buchse beträgt 590 Euro und ist faktisch Pflicht. Noch sind die Säulen rar, aber es ist absehbar, dass sich diese Situation schnell ändern wird. Die deutschen Hersteller werden ihren Einfluss im Heimatland in Kürze geltend machen.
Für die Zukunft werden wie gehabt größere Speicherkapazitäten bei höherer Energiedichte und fallenden Preisen erwartet. Wann genau und wie – ja, das wüssten alle gerne, und jede konkrete Antwort ist Kaffeesatzleserei. Klar ist, dass sich bis 2020 auf Basis der Lithium-Zellchemie viel tun wird und die Käufer heutiger Elektroautos generell Gefahr laufen, ein in wenigen Jahren überholtes Produkt zu erhalten. Abhilfe könnten die Autohersteller selbst schaffen: Irgendwann sind die Akkus verschlissen, und der Ersatz sollte dem aktuellen Stand entsprechen. Update erwünscht.
Eine positive Perspektive für den Preis entsteht durch die Fertigungsstrategie. Die Volkswagen-Leute sprechen nicht aus, was sie meinen: Es gibt bei den Kosten Luft nach unten. Stoßstange an Stoßstange läuft der e-Golf mit seinen normalen Geschwistern in Wolfsburg vom Band. So sieht sie aus, die VW-Strategie: Wenn die Nachfrage steigt, kann jederzeit reagiert werden. Bleiben die Käufe aus, ist das Risiko geringer als bei BMW.