Mehresmonster

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Die Speedfreaks fragen aber auch: Wie schnell ist sie? Da Ducati die Fragen nicht offiziell beantworten will, müssen Vergleichswerte zum Schätzen her. Die Monster 1200 S mit 137 PS wurde mit flach zusammengefalteten Fahrer schon mit 255 km/h Topspeed gemessen, da dürfte die 1200 R noch Mal rund zehn km/h draufpacken, auch wenn solche Werte bei einem unverkleideten Motorrad prinzipiell natürlich wenig Sinn ergeben. Bei den Beschleunigungs- und Durchzugswerten wird die Brutalo-Monster selbst verwöhnte Naturen mehr als zufriedenstellen.

Die Diätkur der 1200 R besteht vor allem aus geschmiedeten Leichtmetall-Felgen von Marchesini sowie Kotflügeln aus kohlefaserverstärktem Kunststoff. Außerdem schmücken sie sündhaft teure Öhlins-Federelemente, Brembo M50-Monobloc-Bremszangen am Vorderrad und Bremsscheiben mit 330 mm Durchmesser. Für einen gediegenen Auftritt zog Ducati vorsichtshalber einen fetten Hinterreifen im Format 200/55ZR17 auf und spendierte einen Satz klebriger Pirelli Supercorsa SP. Die Sitzbank wurde gekürzt und schlanker geformt, der Kennzeichenträger an den Heckrahmen geschraubt, damit der Blick auf den Hinterreifen unverbaut bleibt. Bei den bisherigen Monster 1200-Modellen ist das Nummernschild an einem langen Kunststoffausleger befestigt und verdeckt den Hinterreifen, was nicht bei jedem Kunden auf Begeisterung stößt.

Elektronik hält die Leistung im Zaum

Um die brachiale Leistung im Zaum zu halten, kommen bei der 1200 R umfassende elektronische Helfer in Form des „Ducati Safety Pack“ zum Einsatz. Darin ist das modernste Bosch-ABS enthalten, die Traktionskontrolle DTC und die drei Einspritzmodi „Sport“, „Touring“ und „Urban“. Für die Hartgesottenen lassen sich ABS und DTC abschalten, was in Anbetracht der anbrandenden Urgewalten allerdings nicht ratsam erscheint. Auch wenn die R-Version den bisherigen Monster 1200-Modellen optisch sehr ähnelt, verfügt sie doch über geänderte Abmessungen. Der Radstand reduziert sich um 79 mm auf 1212 mm, das Chassis wurde um 20 mm höher gelegt und die Sitzhöhe beträgt nun 829 statt 810 mm. Vermutlich wollte Ducati unbedingt vermeiden, dass Teile des Motorrads bei maximaler Schräglage mit dem Asphalt in Berührung kommen. Obwohl die Gabel und das Federbein länger ausfallen als an der S-Version, bleiben die Federwege von 130 mm vorn und 159 mm hinten identisch.