Vor allem bei den Benzinern hat Mercedes das Programm komplett erneuert

Die neuen Antriebe der Mercedes A-Klasse

Die neue Mercedes A-Klasse hat mit dem Vorgängermodell nichts mehr gemeinsam. Auch bei den Antrieben geht Mercedes völlig neue Wege, vor allem mit neuen, aufgeladenen Benzinern und dem Doppelkupplungsgetriebe

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  • mfz
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Stuttgart, 15. Mai 2012 – Die neue A-Klasse, die Mercedes auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt hat, bricht regelrecht mit ihrem Vorgänger. Statt als nüchtern-hochbeiniger Innenraumriese präsentiert sie sich nun als als jugendlicher Sportler. Auch bei den Motoren und Getrieben betritt Mercedes einiges Neuland. Das gilt vor allem für die aufgeladenen Benziner mit Direkteinspritzung und das Doppelkupplungsgetriebe.

Variabler Hub

Die dritte Generation der A-Klasse kommt mit drei Benzinern und vier Dieselmotoren auf den Markt. Die Benziner, alles Direkteinspritzer mit Turbo, leisten 122, 156 oder 211 PS und stemmen zwischen 200 und 350 Nm Drehmoment. Die beiden schwächeren Motoren haben 1,6 Liter Hubraum und können gegen Aufpreis auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden, beim stärksten Benziner im A 250 ist es immer mit dabei. Eine Wandlerautomatik wie in den Vorgängern gibt es in der neuen A-Klasse nicht mehr.

Mercedes hat sich entschieden, bei den neuen 1,6-Liter-Motoren den Aufwand für einen variablen Ventilhub in Grenzen zu halten. Ähnlich wie etwa beim "alten" 1.8 TSI von Audi belässt es Mercedes bei einer zweistufigen Ventilhubverstellung auf der Einlassseite, um den Gaswechsel zu beeinflussen. Ein Stellmotor (Aktuator) bewegt dabei zwei verschiebbare Stücke der Nockenwellen, damit kommt ein anderes Nockenprofil zum Einsatz, sodass die Ventile je nach Anforderung unterschiedlich weit öffnen. Diese Hubverstellung, Mercedes nennt das System Camtronic, funktioniert über einen elektronisch gesteuerten Aktuator, der oben in der Mitte auf der Nockenwelle sitzt.

Dreiteilige Nockenwelle

Die Nockenwelle selbst besteht aus drei Teilen: einer Trägerwelle und zwei daraufgeschobenen, seitlich verschiebbaren Stücken mit den Nocken zur Ventilbetätigung. Diese beiden variablen Stücke sitzen links und rechts vom Aktuator. Ein Stück betätigt die Ventile von Zylinder eins und zwei, das andere bedient Zylinder drei und vier. Die Fläche des Nockens, mit der die Ventile über Rollenkipphebel betätigt werden, ist nur halb so breit wie bei einem herkömmlichen Nocken. Der Platzbedarf in der Breite ist daher identisch.