E-Mobility-Kongress: VDE sieht mehr Licht als Schatten

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Leitmarkt und Normung

Der VDE selbst ist zuversichtlich, dass Deutschland zum "Leitmarkt für Elektromobilität" wird und beruft sich auf eine von ihm in Auftrag gegebene Studie E-Mobility 2020. Elektrische Sicherheit und international einheitliche Standards zählen zu den Domänen des VDE und seiner Mitgliedsunternehmen, die einhergehend mit der Normung elektrischer Komponenten zugleich nach Technologieführerschaft in der Elektromobilität streben – ein Beispiel ist der siebenpolige Ladestecker, der zum internationalen Standard werden soll.

Fachkräftemangel und natürlich China

Der VDE sieht die Bundesrepublik Deutschland als "führend in der Elektro- und Automobiltechnik", auch wenn China darin "bereits beachtliche Erfolge erzielt". Dem VDE zufolge will die Volksrepublik bis 2015 mit 3,3 Milliarden Euro in die E-Mobility-Forschung ein Vielfaches der in Deutschland vorgesehenen Mittel stecken. Noch dazu werden Befürchtungen lauter, dass China bei unverzichtbaren Rohstoffen für E-Motoren und Batterien wie seltenen Erden oder Lithium eine im Wortsinn marktbeherrschende Stellung besitzt und durch Exportquoten und Preissteigerungen der Elektroauto-Branche in anderen Ländern das Leben schwer machen könnte. Zudem fürchtet der Verband für 2020 eine Unterversorgung mit Elektro-Ingenieuren, derzeit stünden pro Jahr nur rund 9000 Absolventen einer wachsenden Zahl in Rente gehender Experten gegenüber.

Schon einmal Exportschlager

Nicht nur die Kongresstage im November legen nahe, dass Leipzig kein schlechtes Pflaster für Elektroautos ist: VDE-Präsident Joachim Schneider erinnerte daran, dass schon vor gut 90 Jahren die Berliner Autofirma Slaby-Beringer einen Elektrowagen auf der Leipziger Messe vorgestellt hatte. Der Wagen habe sich als Exportschlager erwiesen: Mit rund 200 Lieferungen war ausgerechnet die heutige Auto- und Hightech-Nation Japan der größte Abnehmer. (ssu)