Der sanfte Riese

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Auch der Verbrauch dürfte der Raserei den Spaß nehmen. Ich verbrauchte bei flotter, aber nicht unvernünftiger Landstraßenfahrt bergauf und -ab auf engen, kurvigen Landstraßen um die 12 Liter/100 km. Und ich muss zugeben, dass ich das im Gegensatz zur ebenso maßlosen wie unrealistischen Umweltlobby für gar nicht mal so tragisch halte. Schließlich habe ich ein siebensitziges Fullsize-SUV unter dem Hintern. Das ändert jedoch nichts daran, dass auch ich lieber 1000 Euro weniger ausgeben und mit allerhöchstens neun Litern Diesel pro 100 km reisen würde.

Den ganzen Umweltsprech erholsam ignorieren

Bei der Topmotorisierung geht Volvo eigene Wege. Auch die reichsten und maßlosesten XC90-Interessenten sind jetzt auf vier Zylinder beschränkt. Für diese Klientel ist – übrigens in Zukunft in allen Fahrzeugreihen – der Plug-In-Hybrid vorgesehen. Im Falle des XC90 hört er auf den erholsam den ganzen Umweltsprech ignorierenden Namen „T8 Twin Engine“. Und ich konnte mich am zweiten Tag sowie bei der Rückreise nach München davon überzeugen, dass die Systemleistung von 407 PS und das maximale Drehmoment von 640 Nm aus dem XC90 tatsächlich ein ganz anderes Auto macht. So wirkt der große Volvo auf einmal in jeder Beziehung souverän. Der Hybrid-Antriebsstrang arbeitet unauffällig. Und auch vom Geräuschniveau her habe ich keinen einzigen Zylinder mehr vermisst.

Schön ist auch, dass man seiner Frau den Plug-In-Hybrid als umweltfreundliche Lösung mit knapp über zwei Litern Durchschnittsverbrauch im NEF-Zyklus verkaufen kann. Dass man im wahren Leben fast 13 Liter/100 km braucht, erhöht das männliche Gefühl, sich hin und wieder im Stillen was gönnen zu können. Und männliche Gefühle hat man zumindest dann immer nötig, wenn man die Aisin-Achtstufen-Wandlerautomatik über den neckischen Kristall-Stick von Orrefors, dem schwedischen Swarovski, bedient.

Der Hersteller kam für Kost, Logis und sämtliche Spritkosten auf. (chlo)