Mercedes: Neuer Brennstoffzellen-Bus

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Kaum Liegenbleiber

Von den 36 Stück des alten Brennstoffzellen-Citaro wurden bis zu acht in Hamburg eingesetzt. Anfangs hielt man für eventuelle Ausfälle bei den Fuel-Cell-Modellen konventionelle Ersatzbusse vor. Doch bald ging man davon ab: Die Verfügbarkeit von 96 Prozent war praktisch genauso hoch wie bei den Diesel-Bussen. Der Wasserstoff kam in Hamburg gratis vom Energieversorger Vattenfall. Er wurde umweltfreundlich aus der Wasserelektrolyse gewonnen, wobei auch noch Strom aus Wind- und Solarenergie eingesetzt wurde.

Wasserstoffgewinnung: CO2-Bilanz?

Der meiste Wasserstoff wird heute allerdings aus Erdgas hergestellt. Beim so genannten Reforming entsteht – genauso wie bei einer Verbrennung – pro Molekül Methan ein Molekül Kohlendioxid. So ist die CO2-Bilanz ähnlich wie beim Einsatz von Erdgas als Kraftstoff. Darauf angesprochen, gibt Mohrdieck uns recht, ergänzt aber: "Eine weitere Quelle ist die Chloralkali-Elektrolyse, einem industriellen Prozess, bei dem Wasserstoff als Nebenprodukt entsteht - der wird ansonsten abgefackelt." Da hat Mohrdieck recht, nur spielt diese Herstellungsart quantitativ kaum eine Rolle.

Hoher Wirkungsgrad der Brennstoffzelle

Mohrdieck weiter: "Auch bei der Herstellung des Wasserstoffs aus Erdgas ist die CO2-Bilanz noch besser als bei fossilen Energieträgern. Das liegt an der Effizienz der Brennstoffzelle." Tatsächlich soll der Stack im neuen Fuel-Cell-Bus soll einen Wirkungsgrad von 58 Prozent erreichen – deutlich mehr als ein Dieselmotor mit maximal 45 Prozent schafft. Mohrdieck gab uns gegenüber den Diesel-Wirkungsgrad in der Praxis sogar mit unter 25 Prozent an. Letztendlich stimmt uns Mohrdieck aber zu: Am sinnvollsten ist die Herstellung von Wasserstoff mithilfe regenerativ erzeugter Energie.