Neuer BMW 5er vorgestellt
Der neue BMW 5er verändert sich formal nur wenig, wird aber der Konkurrenz einheizen - auch der im eigenen Haus, denn er kommt dem BMW 7er in vielen Bereichen sehr nahe. Das ist nicht ohne Risiko, doch BMW hat keine Wahl
- Martin Franz
München, 13. Oktober 2016 – Es gibt bekanntermaßen kaum etwas, das sich nicht noch verbessern ließe. Wer die noch aktuelle BMW 5er-Reihe mal längere Zeit bewegt hat, wird sich aber womöglich insgeheim gefreut haben, für einen deutlich besseren Nachfolger nicht verantwortlich zu sein. Die sechste Generation fand zu einem ruhigen Design zurück, war gut verarbeitet und fuhr sich ausgezeichnet. Nun stellt BMW einen Nachfolger vor und verspricht nicht weniger als eine innere Revolution.
Evolution im Design
Äußerlich blieb diese weitgehend aus, womit BMW dem Beispiel von Audi und Mercedes folgt. Der neue A4 ist dort kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden, bei Mercedes ist die aktuelle E-Klasse eine Mischung aus C- und S-Klasse. BMW macht es anders und präsentiert einen kleinen 7er. Damit hatte die Marke 1988 schon einmal großen Erfolg. Neu am 5er ist eine seitliche Kante, die den Hofmeisterknick nachzeichnet. Sie ist hier deutlicher ausgeformt als beim aktuellen 7er. Ansonsten unterscheiden sich die beiden Limousinen vor allem im Heckbereich. Von vorn dagegen dürfte es vielen Menschen schwerfallen, zu sagen, welches Modell da vor ihnen steht. Selten in der langen Geschichte dieser beiden Modelle waren sie sich optisch so nah.
Etwas größer
Der neue 5er wird dabei minimal größer als der alte. Von einem Längenzuwachs von insgesamt 36 mm bekommt der Radstand nur 7 mm ab. Auch wenn BMW im ersten Begleitschreiben von verbesserten Platzverhältnissen im Fond schwärmt, dürfte sich genau dort nicht viel verändern. Damit bleibt der 5er vermutlich innen eher kompakt. Wer vier sehr große Erwachsene über eine längere Strecke transportieren will, findet bei anderen Herstellern großzügiger geschnittene Autos. Hinten sollen nun drei Kindersitze Platz haben. Der Kofferraum wächst von 520 auf 530 Liter, der Zuwachs ist also kaum der Rede wert.
Leichte TĂĽren
Beeindruckend ist allerdings, welche Fortschritte bei der Aerodynamik noch möglich sind. Der Vorgänger erreichte nach dem Facelift Anfang 2014 als 520d einen cW-Wert von 0,25, war damit also minimal besser als der ehemalige Weltmeister Opel Calibra. Für den Nachfolger nennt BMW im günstigsten Fall einen Wert von 0,22. Und auch beim Gewicht werden große Verbesserungen versprochen. Bis zu 100 Kilogramm will BMW gegenüber dem Vorgänger eingespart haben. Eine Tür soll inklusive Scharnieren und Türbremse nur noch rund sechs Kilogramm wiegen.