Der Leaf ist ein reines Elektroauto - mit allen Vor- und Nachteilen

Nissan Leaf im Fahrbericht: Wie gut ist das E-Auto in der Praxis?

Reine Elektroautos sind momentan vergleichsweise teuer. Dazu kommt eine meist sehr überschaubare Reichweite. Wir wollten bei einem Ausflug mit dem Nissan Leaf wissen, wie praxistauglich ein modernes E-Auto ist.

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München, 27. März 2012 – Reine Elektroautos stecken derzeit etwas in der Klemme: Die wenigen Modelle, die schon verkauft werden, sind im Vergleich zu konventionell betriebenen Fahrzeugen so teuer, das es schon eine gehörige Portion Idealismus braucht, um den fälligen Aufpreis zu akzeptieren. Dazu kommt eine meist sehr überschaubare Reichweite. Wir wollten bei einem Ausflug mit dem Nissan Leaf wissen, wie praxistauglich ein modernes E-Auto ist.

Gut ausgestattet

Äußerlich ist der Nissan Leaf ein normales Fahrzeug der Golfklasse. Das Design des 4,45 Meter langen Nissan mag nicht jedermanns Sache sein, aber es ist ein vollwertiges Auto. Die Ausstattung ist alles andere als asketisch: Ab Werk gehören nicht nur CD-Radio und Klimaautomatik, sondern auch Navigationssystem und Rückfahrkamera, Tempomat, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem und 16-Zoll-Alufelgen dazu. Hinzu kommt ein komplettes Sicherheitspaket mit sechs Airbags und ESP. Der Leaf erhielt beim Crashtest die Bestwertung von fünf EuroNCAP-Sternen – das kann der Käufer von einem modernen Auto auch erwarten.

Flott oder sparsam

Die Bedienung des Leaf ist einfach gehalten: Wer Automatik-Auto fahren kann, kann auch Leaf fahren. Einfach Startknopf drücken, und das Auto bootet. Dann mit dem kleinen Knubbel in der Mittelkonsole auf D wie Drive wechseln und wegrollen. Halt, rollen ist der falsche Ausdruck: Der 80 kW starke Leaf sprintet los wie kaum ein anderes Serien-Elektroauto. Für diesen subjektiven Eindruck ist das Drehmoment von 280 Nm verantwortlich, das ab der ersten Umdrehung zur Verfügung steht. Das spürt man stärker im Kreuz, als es die Beschleunigungszeit von 11,7 Sekunden für den Standardsprint vermuten lässt. Entscheidet man sich für den sparsameren Eco-Modus, schwindet die angezeigte Restreichweite weniger schnell. Damit wird das Auto allerdings eher gemütlich. Das Gaspedal reagiert dann weniger willig. Geht man vom Gas, wird im Gegensatz zum D-Modus fühlbar rekuperiert.