Heiß und Kalt

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Auf der Autobahn Richtung Eifel tat es immer wieder einen Schlag wie "Motor aus", den ich zunächst der Traktionskontrolle zuschob, denn es regnete. Aber ohne TK blieb das Problem bestehen. Irgendwann war klar, dass der Motor immer genau an dem Punkt aussetzt, an dem er von 2 auf 4 Ventile umspringt. Bei warmem Motor ist dieser Übergang unmerklich weich. Bei kaltem Motor denkst du, er schaltet ab und wird dann wieder angeschleppt, so krass ist der Moment. Es liegt am kalten Öl, mit dem ein weicher Übergang offenbar nicht klappt. Und auf der Regenautobahn hielt der Kühler das Öl eben so kalt, dass dieses Problem über die ganze Fahrt erhalten blieb. Ich überlege, ob ich zum kälter werdenden Ende des Jahres die Inspektion nicht doch vorziehe, um im Herbst und Winter normal fahren zu können. Denn obwohl auch der MO-Tester der Übergang von Zwei- auf Vierventilbetrieb bei kälterem Öl nicht so weich ist: Da liegt ein himmelweiter Unterschied zum gefühlten "Motor aus".

Heiß

Außer im Kalten fuhr ich die VFR auch im sehr Heißen. 42° C im Schatten nannte der Wetterbericht für den ersten Julisonntag, an dem ich von quer über er Alb Richtung Rottendorf einfuhr. Es hatte nur nirgends Schatten. Mir war sehr heiß. Die Honda dagegen schien sich sehr wohlzufühlen. Klar lief in den Ortschaften der Lüfter, um mir zusätzliche Wärme zu spenden, aber der Motor vermittelte nie dieses ungute Gefühl von "jetzt wird das Öl aber langsam bisi dünnflüssig". Zum Gefühl passte auch der gemessene Verbrauch. Ihre gute Aerodynamik lässt die Honda auf der Autobahn effizient durch den Wind schneiden, und im Zweiventilbetrieb scheint der Motor außer einem Satz Einlassventile auch die Einspritzung abzuschalten, um sich von Luft und Liebe und angesaugten Insektenteilen zu ernähren.

Der Verbrauch hängt so viel an der Drehzahl und so wenig am geschafften Schnitt, dass ich es für physikalisch bemerkenswert halte. Autobahn mit immer Luft und Liebe aus zwei Ventilen im beschränkten Bereich, aber immer voll offene Drosselklappen ab dem gestrichelten Schild? 6,4 Liter / 100 Kilometer. Landstraße mit etwas Schwung? Exakt selber Verbrauch. Sehr heiße, zu schnell gefahrene Landstraße? 5,0 bis 6,1 l / 100 km. Zusammen mit der Tankuhr und dem Tankinhalt von 21,5 Litern kommen tourentaugliche Tanketappen zwischen 300 und 400 km heraus. Auf einem Tankzettel stehen 399 km bei nachgetankten knapp 20 Litern. Da waren noch bequeme 1,5 Liter drin zur eventuell weiteren Tankensuche, deren Radius sich im Insektenverbrennermodus sehr weit ausdehnen lässt.

Touring

Ich habe bei Honda das Kofferset und einen Beifahrersitz als Gepäckpolster bestellt. Außerdem habe ich TomTom gebeten, den aktuellen Rider 400 noch so lange behalten zu dürfen, wie die VFR da ist, denn er hat einen ausgezeichneten Platz am Lenkkopflager gefunden, für das es im Zubehör von RAM Mount eine Klemme gibt. Denn was sie eigentlich noch beweisen soll, ist ihre Reisetauglichkeit mit Gepäck, und von der hat sie noch nichts zeigen können, solange ich immer mit Rucksack fuhr. Wenn Sie noch Tourenzubehör kennen, das neu ist und interessant und an eine VFR passt: Schreiben Sie mir Ihre Vorschläge an cgl@heise.de. (cgl)