RWE bietet E-Autos und Ladestationen im Paket an
Bei RWE kann man ab sofort Elektroautos bestellen – allerdings nur in Verbindung mit Ladestationen und Strom von RWE. Der Energieversorger will die Elektromobilität vorantreiben, ganz billig wird der Einstieg aber nicht
- ggo
Essen, 22. Oktober 2009 – Die ganz große Aufregung um die Elektromobilität hat sich ein wenig gelegt. Den meisten ist mittlerweile klar, dass hier nicht einfach eine Sorte Auto die andere ablösen wird. Zu hoch sind die Kosten für Batterien, zu gering die Reichweiten der Fahrzeuge – zu anders deswegen die Rahmenbedinungen für Elektroautos. Doch die Arbeit daran geht weiter, kaum jemand zweifelt noch grundsätzlich an, dass Elektrofahrzeuge kommen werden. Der Energieversorger RWE ist derzeit besonders auffällig bemüht, ins Geschäft zu kommen. Die Verantwortlichen wissen, dass hier ein neuer Markt lockt, dass sich vielleicht sogar ein Teil der Wertschöpfung aus der Automobilindustrie zu den Energiekonzernen verlagern lässt.
Auto mit Tankstelle im Paket
Jetzt bietet das Unternehmen erstmals ein echtes Produkt an, das jeder kaufen kann, zunächst in der Modellregion Nordrhein-Westfalen. Das "innovative e-Paket" umfasst ein Elektroauto und eine Lade-Lösung – das ist ungefähr so, als ob ein Mineralölversorger Auto und Tankstelle zusammen anbieten würde. Laut Carolin Reichert, zuständig für das Thema "E-Mobility" bei RWE, hat der Kunde die Wahl zwischen der RWE-Ladesäule für den Außenbereich und der "RWE-Autostrom-Ladebox" für die heimische Garage oder zur Wandmontage. Schon heute seien die Stationen schnellladefähig, der Ladevorgang daher doppelt so schnell abgeschlossen wie an einer Haushaltssteckdose.
Die RWE-Ladesäule ist für die Standmontage im Außenbereich konstruiert. Sie bietet zwei Ladepunkte zur parallelen Ladung von zwei Fahrzeugen. Dazu erlaubt sie eine Ladeleistung von maximal etwa 40 kW. Die RWE Autostrom Ladebox ist für die Wandmontage konstruiert. Sie ist nur für ein Auto ausgelegt, dafür genügen rund 20 kW Ladeleistung.
In drei Stunden aufgeladen
Die Elektrofahrzeuge kommen vom Auto-Umrüster Micro-Vett, der seit Jahren mit Fiat zusammenarbeitet. Zur Wahl steht zum einen der Micro-Vett 500 E, ein Umbau des beliebten Fiat 500. Wer Platz für Transporte braucht, kann den kleinen Lieferwagen Fiorino E bestellen, ebenfalls auf Fiat-Basis. Beide Fahrzeuge lassen sich Laut RWE in drei Stunden aufladen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 für den Kleinen und 100 km/h für den Transporter. Als Energie-Speicher dienen Lithium-Polymer-Batterien.