Früher Klasse, heute Masse

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Noch exklusiver geht es nur in einem Diplomat Cabriolet. Die ließ Opel in den 70er Jahren als Einzelstücke in Handarbeit von den beiden Spezialisten Fissore und Karmann fertigen. Ein Opel Diplomat B mit kurzem Radstand kostete bei seinem Marktstart im März 1969 20.260 D-Mark. Das Ende der Diplomaten-Ära kam in der zweiten Hälfte der 70er Jahre. Die Ölkrise war für den Niedergang von Opels Luxuslimousine dabei weit weniger entscheidend als die geringe Akzeptanz bei der zahlungskräftigen Kundschaft. Wer nobel reisen und repräsentieren wollte, der entschied sich für die Mercedes S-Klasse oder für die im Jahre 1977 vorgestellte 7er Reihe von BMW.

Ein Opel so teuer wie die Konkurrenz

So wurde auch der mächtige Diplomat im Jahre 1977 von einem allzu modischen und europäischen Opel Senator und dem Coupé Monza abgelöst, der deutlich europäischere Gene in sich trug. Die 180-PS-Einspritzer-Version verhalf dem großen Rüsselsheimer zu ansehnlichen Fahrleistungen. Von 0 auf 100 Km/h vergingen 9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 210 Km/h. Damit war der Senator bei Bedarf schneller als ein Ford Granada 2.8i oder Mercedes 280 SE und lag gleichauf mit dem BMW 733i. Auch bei den Preisen wollte Opel in die Oberklasse vorstoßen. Das Top-Modell Senator CD mit Dreiliter-Einspritzer kostete 1979 fast 39.000 D-Mark und damit keine 2000 Mark weniger als 7er BMW oder S-Klasse mit vergleichbaren Motoren.

Granada als Erfolgsmodell

Bei Ford sah es nicht viel anders aus. Seit 1972 gab es als Nachfolger der M-Modelle das Doppelpack aus Ford Consul und Granada. Letztlich konnte sich nur der Granada als edlere Variante durchsetzen. Das luxuriöseste Modell trug seit Mitte der 70er Jahre den Zusatz Ghia. Das Topmodell Ford Granada 2.8i Ghia wurde von einem 2,8 Liter großen V6-Motor angetrieben, der anfangs 160 PS leistete und auch den sportlichen Ableger Capri befeuerte.