Schnelle Runden im neuen Lotus Evora S

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Frage der Ergonomie

Ein paar Bedienknöpfe, wie die für die jetzt für alle Evora-Modelle verfügbare Sitzheizung, verstecken sich wenig griffgünstig hinter dem Lenkrad – hier muss der Fahrer ein bisschen üben. Und das Alpine-Navi wird zwar im S-Modell in einer neuen Version verbaut, ist aber in seiner Bedienung teilweise immer noch unergründlich. Wegen des Schießscharten-Fensters im Heck empfehlen wir dringend die 590 Euro teure Rückfahrkamera. Diese gibt es aber nur in Kombination mit dem Tech-Paket (unter anderem mit Tempomat und Einpark-Sensoren) für nochmals knapp 3500 Euro.

ESP Serie ...

Fahrwerke gehören zu den Stärken von Lotus – und das Fahrwerk des Evora S passt. Wanken in Kurven gibt es nicht, der Wagen mit dem steifen Aluminium-Chassis scheint am Asphalt zu kleben, versprüht eine aufmunternde Agilität. Die leicht heckbetonte Gewichtsverteilung von 39 zu 61 Prozent hilft zusätzlich. Diese Balance ist mit der eines Porsche 911 vergleichbar. Mit dem Evora S hält bei Lotus eine kleine Sensation Einzug: ESP wird ab Januar 2011 für alle Lotus-Modelle, also auch für die Elise, serienmäßig zur Verfügung stehen. Puristen behalten die Möglichkeit, den Schleuderschutz per Zweisekunden-Knopfdruck komplett zu deaktivieren.

... und mit Servolenkung

In Sachen Lenkung sind die Evora-Modelle die ersten Lotus-Gewächse, die mit Servounterstützung ausgerüstet sind. Auch hier wird Puristen der Angstschweiß auf der Stirn stehen. Doch es gibt keinen Grund zur Sorge: Die Lenkung ist zwar tatsächlich erheblich leichtgängiger als bei allen anderen Lotus-Varianten, was dem Handling beim Einparken gut tut. Auf der Piste gibt sich die Steuerung aber sehr direkt. Der Fahrer kann den Untergrund über die Lenkung erfühlen und präzise die Richtung vorgeben. Was wir auf der Rennstrecke auch auf die Haben-Seite buchen: Die rundum innen belüfteten Scheibenbremsen haben mit dem 1437-kg-Wagen leichtes Spiel und vermitteln dem Fahrer viel Sicherheit.

Zuwachs bei Leistung und Drehmoment

Der Basis-Evora wird von einem 280 PS starken Toyota-Motor angetrieben. In dem für den US-Markt bestimmten, eher biederen Toyota Camry leistet der V6 272 PS. Das japanische Erzeugnis macht sich im Verein mit der Lotus-Motorsteuerung beim Evora in oberen Drehzahlbereichen gut, untenrum könnte es aber spritziger an die Arbeit gehen. Und genau das hat Lotus jetzt geschafft: Ein HTV1320-Kompressor des australischen Spezialisten Harrop verhilft dem 3,5 Liter großen Sechszylinder zu 350 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm statt 350 Nm beim Saugmotor. Außerdem steht die Momentenspitze nun bei 4500 U/min zur Verfügung, 200 U/min früher als beim Basismodell. Was bedeutet das in der Praxis?