Hydraulischer Impulsspeicher ermöglicht Start-Stopp-System mit Automatikgetriebe

Schnellstart mit dem ZF-8-Gang-Automatikgetriebe

Eine Schwäche bisheriger Automatikgetriebe besteht darin, dass ein Zusammenspiel mit Start-Stopp-Systemen schwer zu realisieren ist. ZF löst dieses Problem bei seinem 8-Gang-Automatikgetriebe mit einem hydraulischen Impulsspeicher

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  • ggo
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Friedrichshafen, 29. April 2008 – Start-Stopp-Systeme oder Mikro-Hybride mögen nicht ganz den Spritspareffekt von Mild- und Voll-Hybriden erreichen, sind aber vergleichsweise preisgünstig und einfach zu realisieren. Das prominenteste Beispiel ist derzeit die Firma BMW, die Start-Stopp-Systeme als Teil des EfficientDynamics-Konzepts längst in Serie gebracht hat – bisher allerdings nur in Verbindung mit Handschaltgetrieben. Auch VW plant die Einführung von Start-Stopp in Verbindung mit seinem 7-Gang-DSG, die Serienanwendung lässt aber noch etwas auf sich warten.

Vorteile für Start-Stopp-Funktion

ZF hat bereits Anfang 2007 ein neues 8-Gang-Automatikgetriebe vorgestellt, das bisher für zwei Einsatzbereiche vorgesehen war – ganz konventionell in Verbindung mit einen Verbrennungsmotor, aber auch in Verbindung mit Mild- oder Voll-Hybridantrieben. Für den Einsatz in einem Mikro-Hybrid standen bisher technische Probleme im Weg. Denn bei diesem einfachsten aller Hybridkonzepte beschränkt sich die „Hybridisierung“ auf eine Start-Stopp-Funktion, sodass kein elektromotorischer Zusatzantrieb dabei helfen kann, das Fahrzeug in Bewegung zu setzen. Das Problem dabei: Im Stand bei ausgeschaltetem Motor können die zur Weiterfahrt nötigen Schaltelemente der Automatik nicht betätigt werden, da die Getriebehydraulik nicht mit Druck versorgt wird.

Automat mit hydraulischem Impulsspeicher

Die Lösung von ZF beruht aus einer einzigen Zusatzkomponente: In das 8-Gang-Getriebe wird ein hydraulischer Impulsspeicher integriert, der die zum Anfahren notwendigen Schaltelemente der Automatik mit Öl versorgt. Es handelt sich dabei um einen Federkolbenspeicher, der sich während des Fahrens mit Öl füllt und eine Feder spannt. Diese etwa 100 Zentiliter große Reserve wird von der Feder beim Motorstart blitzschnell wieder in die Hydraulik befördert. Auf diese Weise ist das Fahrzeug bereits 350 Millisekunden nach dem Starten des Motors fahrfähig. Ohne den Impulsspeicher würde es rund 800 Millisekunden dauern – zu lang, um nach dem Motorstart schnell in Fahrt zu kommen. Das knapp 19 Zentimeter lange Bauteil mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern kann im herkömmlichen Bauraum des Achtgang-Automaten hinter der hydraulischen Steuereinheit untergebracht werden.