Test: BMW M550d
Das kleine Navigationssystem „Business“ ist serienmäßig, für eine Anzeige von internetbasierten Verkehrsdaten verlangt BMW 160 Euro zusätzlich. Wohl dem, der einen Verkäufer hat, der einen auf solche Feinheiten hinweist. Ich würde mich wohl unglaublich ärgern, wenn so etwas in meinem 100.000-Euro-Auto nicht drin wäre. Ärgerlich auch die Kopplung bei den Soundsystemen. Wer eine Anlage von Harman Kardon oder Bowers & Wilkins haben möchte, muss das große Navigationssystem „Professional“ nehmen. Das kleine HiFi-Lautsprechersystem, das in den anderen 5er-Modellen 490 Euro kostet, ist für den M550d nicht zu haben.
Nicht alle Helfer ĂĽberzeugen
Meinen Kollegen Christian haben einige Assistenzsysteme nicht überzeugt. Mal wird ein Hindernis angezeigt, wo keines ist. Mal wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung angezeigt, wo keine ist. Ferngesteuert ausparken funktioniert in seiner Garage nicht, weil da der Sender keinen Kontakt aufbauen kann. Ohne Schlüssel nur per Druck auf den Griff die Tür zu öffnen, funktioniert mal, mal nicht. Die Gestiksteuerung reagiert manchmal mit Verzögerungen, sodass ich mich frage, warum das Gehampel vor dem Bildschirm sein muss, wenn sich das viel schneller über die Tasten regeln lässt. Geht es nur noch um den Fortschritt um des Fortschritts willen?
Nicht falsch verstehen: Bei BMW funktioniert vieles meistens etwas besser als bei einigen anderen Herstellern. Aber es ist wohl die Krux unserer Digitalgeneration, dass wir uns damit abgefunden haben, dass die Dinge halt so ziemlich funktionieren, also mehr als nicht. Seinen Eltern, so argumentiert Christian, hätte das noch nicht gereicht. Früher wurde die Qualität eines Autos danach bewertet, dass alles funktioniert, was es hat. Heute muss ein Auto alles haben, aber wie gut es umgesetzt ist, scheint nur noch eine Minderheit zu interessieren. Das betrifft nicht nur BMW, fällt aber in einer so hochgerüsteten Umgebung wie im Testwagen besonders auf.
Die Redaktion hat ĂśberfĂĽhrung und Spritkosten ĂĽbernommen.