Test: Mitsubishi Eclipse Cross 1.5 T-MIVEC 4WD

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In den teuren Versionen und nur in Verbindung mit dem CV-Getriebe ist ein automatisch zusteuernder Allradantrieb mit mildem Torque Vectoring erhältlich. Ein wirklich fahrdynamisch aufgesetztes Konzept wie es BMW als Erfinder des Coupé-SUV in einigen Modellen bietet, wird aber nicht ansatzweise angestrebt.

In der gesamten Abstimmung und Anlage ist der Wagen vielmehr ein ruhiger Gleiter. Mit ihrer kräftigen Dämpfung will die Lenkung den Komforteindruck verbessern – aber bestimmt nicht den Fahrer ins Geschehen hineinziehen. Das Fahrwerk hat genug damit zu tun, den hohen Schwerpunkt zu kaschieren. Man kann fühlen, wie die Giermomentregelung im Allradantrieb in engagiert angegangenen Kurven den Kampf mit der Untersteuerneigung aufnimmt. Die Kraftverteilung liegt dann zwischen 80:20 bis 55:45 Prozent.

Übertreibt man es, kann man gouvernantenhaft rigide eingreifende Fahrdynamikregelungen erleben. Für den Grenzbereich ist dieses Auto eindeutig nicht gebaut – aber welcher SUV-Fahrer hält sich dort schon gern auf? Andere Grenzbereiche sieht das Allradsystem für Schnee und unbefestigte Straßen vor: In den anwählbaren Modi „Snow“ und „Gravel“ balanciert es die Kraft dann zwischen 80:20 bis 45:55 respektive 70:30 bis 40:60 Prozent. Die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung reagiert schnell genug, dass man meistens nichts von der Regeltätigkeit spürt. Den Traktionsvorteil bei aktivem Allradantrieb (auch Mitsubishi nennt den automatisch zuschaltenden 4WD unrichtigerweise „permanent“) nimmt man aber deutlich wahr.

Zum Glück nicht straff

Zum Glück wurde nicht versucht, das Fahrwerk so pseudosportlich straff abzustimmen, wie im BMW X1, um Fähigkeiten vorzutäuschen, die so einem Fahrzeugformat aus physikalischen Gründen nicht gegeben sind. Es ist ein Kompromiss, aber ein guter, der einen auch lange Strecken relativ ermüdungsfrei zurücklegen lassen kann. Einen Beitrag leistet die Mehrlenker-Hinterachse, weil sie kaum Unruhe von einer Seite auf die andere überträgt, wie das die preisgünstigeren Verbundlenkerachsen machen. Einzig die Geräusche aus der Aufhängung – sowohl hinten wie vorn – würden wir uns etwas leiser wünschen. Ihre Wahrnehmbarkeit ist allerdings kein Konstruktionsfehler, sondern eher ein Kompliment an die gute Geräuschdämmung des Innenraums insgesamt. Modisch große Felgen und die daraus resultierende Flankenhöhe erleichtern ein komfortables Abrollen ohnehin nicht: Die Reifendimension beträgt 225/55R18.

Stockender Verkehr lässt sich mit dem Abstandstempomaten stressarm bewältigen, allerdings hapert es noch etwas an der Regelgüte. So kommt es trotz weitestmöglich eingestelltem Abstand vor, dass der Wagen unnötig beschleunigt und dann wieder abbremsen muss. Das tut er dann nicht so fein verschliffen wie etwa ein Lexus oder ein Mercedes, sondern bisweilen spürbar stufig.