Test: Renault Scenic dCi 110 Hybrid Assist

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Überhaupt, der Dieselmotor: In dieser Klasse, zu der zum Beispiel der Volkswagen Golf Sportsvan gehört, werden die Abgase mit Ausnahme der PSA-Fahrzeuge (alle serienmäßig mit SCR) im Regelfall lediglich mit einem NOx-Speicherkatalysator gereinigt. Bei guter Auslegung lassen sich damit durchaus akzeptable Werte erreichen.

Beim Autor, der zu häufig Batterie-elektrische Autos wie den Renault Zoe fährt, dominiert das Gefühl, dass der Selbstzünder sich mittelfristig auf schwere Fahrzeugklassen wie etwa einen VW Bus T6 zurückziehen wird. Wäre der Dieselmotor in Deutschland nicht mehr durch den Steuervorteil von 18,41 Cent pro Liter geschützt, würden die Marktanteile noch rapider fallen.

Zukunft in kleinen Autos mit Benziner

Zurück zum Kern, dem milden Hybridsystem. Es dürfte seine größte Zukunft in den erwähnten kleinen Klassen und in Verbindung mit Benzinmotor und Schaltgetriebe haben. Und auch für den Renault Scenic dCi 110 Hybrid Assist werden sich nicht nur Technikbegeisterte entscheiden: Er kostet mit 26.190 Euro (Ausstattungslinie Intens) 1500 Euro mehr als der konventionelle dCi 110. Dafür gibt es bei einem Literpreis von 1,10 Euro rund 1364 Liter Dieselkraftstoff. Welchen Teil der Hybrid Assist nach welcher Gesamtlaufleistung einspart, hängt vom Fahrprofil ab, und natürlich hätten wir lieber einen direkten Vergleich mit einer konkreten Einsparung präsentiert. Weil es über eine erwartbare Verbrauchssenkung aber auch einen Komfort- und Leistungszuwachs gibt, dürften etliche Kunden interessiert sein.

Wegen der überzeugenden Vorstellung, die der Renault Scenic Hybrid Assist bietet, ist es fast empörend, wie selten solche Systeme bei der breiten Masse der verkauften Autos sind. Gerade für Privatkunden, bei denen die Preisregion von 10.000 bis 25.000 Euro beliebt ist, könnten simple 48-Volt-Hybride eine wichtige Rolle spielen. Wenn sie nur häufiger im Angebot wären.

Der Hersteller hat das Auto kostenfrei zur Verfügung bestellt und die Überführung bezahlt. Der Autor ist für die Kraftstoffkosten aufgekommen. (mfz)