Test: Volvo XC90 T8

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So ist der XC90 nach NEFZ im Stadt-/Land-Mix mit 2,6 Liter/ 100 km sparsamer als ein Lupo TDI und verbraucht selbst nach WLTP nur 3,9 Liter auf 100 km. Er lässt sich mit E-Kennzeichen zulassen und auch die jüngst angekündigte Steuererleichterung für elektrifizierte Dienstfahrzeuge greift in vollem Umfang. Eingefleischten Elektromobilisten schwillt da die Batterie. Bei unseren Testfahrten konnte man bei sportlicher Fahrweise auf die 3,9 Liter nach WLTP gut 10 Liter draufschlagen. Bei moderater Fahrweise ließ sich der T8 immerhin mit rund 10 Liter / 100 km bewegen. Das ist viel zu viel und verdeutlicht einmal mehr, dass ein Hybridantrieb nicht automatisch zu passablen Verbrauchswerten führt.

Unabhängig von der Fahrweise nervte die Bremse unseres Testfahrzeugs, die man für die maximale Bremswirkung gefühlt bis zum Bodenblech durchtreten musste. Das störte schon im Stadtverkehr, wenn man das Fahrzeug ohne automatische Handbremse bewegte und wegen der Kriechneigung an der Ampel per Bremspedal im Zaum halten musste. Bei längeren Rotphasen ermüdet der voll beanspruchte Bremsfuß schnell und das Schiff setzt sich mit ächzenden Bremsgeräuschen häufig ungeplant in Bewegung.

Infotainment

Mein Kollege Martin bat mich, mir das Infotainmentsystem genau anzusehen. Er fand es in Modellen wie dem V90 oder dem XC60 nicht gut und war gespannt, ob ich das ähnlich sehen würde.

Mittelpunkt des Sensus Connect Infotainment-Systems bleibt das hochkant verbaute 9-Zoll-Display mit Touch-Bedienung. Seit seiner Einführung blieb es äußerlich unverändert, wurde viel gelobt – und viel gescholten. Das Tolle daran: Es bedient sich im Unterschied zu anderen Systemen so flüssig wie das Smartphone, das man ohnehin in der Mittelkonsole geparkt hat. Besonders praktisch ist die Hochkant-Ausrichtung beim Einsatz von Apple CarPlay oder Android Auto, da neben der Smartphone-Oberfläche noch genug Platz für andere Informationen ist. Die Smartphones verdrängen den Bildschirminhalt nicht komplett.

Gleichzeitig bringt die Smartphone-Integration über CarPlay und Android Auto eine gute Alternative zum internen Navi. Hat man es programmiert, funktioniert es zwar super, inklusive Live-Verkehrsdaten von Here. Leider arbeitet die Spracherkennung für die Zieleingabe eher suboptimal. Moderne Smartphones sind deutlich verständiger.

Das Navi im Sensus Connect kann man über die Volvo On-Call-App auch vor Fahrtantritt mit einem Ziel füttern. Das Navi steht dann schon beim Start des Fahrzeugs Gewehr bei Fuß. Apropos App: Per Smartphone lässt sich das Fahrzeug Ver- / und Entriegeln. Die beim XC40 erstmals vorgestellte Car-Sharing-Funktion ist beim XC90 allerdings aktuell noch nicht nutzbar.

Zu den Schattenseiten des Infotainments zählt die etwas inhomogene Bedienoberfläche. Nach rechts wischen = Einstellungen. Nach unten wischen = weitere Einstellungen. Von links nach rechts wischen = Apps und wieder Einstellungen. Gefühlt sind die Konfigurationsmöglichkeiten in allen Himmelsrichtungen verteilt und es fällt schwer sich zu erinnern, was eigentlich wo verborgen ist.