Ein Gentleman als Straßenkämpfer

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Die britischen Entwickler nahmen jedes Teil des Dreizylinder-Motors akribisch unter die Lupe. Heraus kam ein neuer Zylinderkopf, neu gestaltete Brennräume, modifizierte Kurbelwelle und Kolben und eine elektronische Drosselklappensteuerung. Besonders letztere Maßnahme war wohl notwendig, um die ab 2016 in Kraft tretende Euro4-Norm einzuhalten. Obendrein gibt es etliche nette Features wie eine Anti-Hopping-Kupplung, um das Stempeln des Hinterrads beim Runterschalten zu unterbinden, einen effizienteren und deshalb kleiner dimensionierten Wasserkühler und das neue Auspuffsystem soll nun eine um 70 Prozent verbesserte Durchflussrate besitzen. Da kommt die Frage auf, warum der alte Auspuff so zugestopft wurde. Als i-Tüpfelchen verspricht Triumph sogar einen um zehn Prozent verringerten Verbrauch.

Reichlich Hilfe

Bei soviel Leistung empfehlen sich elektronische Assistenzsysteme. Von jetzt an können Speed-Triple-Piloten unter fünf verschiedenen Fahrmodi die Passende auswählen: Road, Rain, Sport, Track und einen frei konfigurierbaren Modus. Damit das Hinterrad nie die Contenance verliert, bekam die Speedy eine mehrstufig einstellbare Traktionskontrolle spendiert und natürlich ein ABS. Für mutige Triumph-Treiber lässt sich der Blockierverhinderer auch abschalten, was in Anbetracht der erfahrungsgemäß heftig zupackenden Brembo-Monobloc-Bremssättel am Vorderrad nicht zu empfehlen ist. Diese präsentieren sich jetzt nicht mehr in tristem schwarz, sondern glänzen in unlackiertem Aluminium mit fetter roter Schrift, was den Auftritt imposanter macht. Am Rahmen und dessen Geometrie änderte Triumph vorsichtshalber nichts, denn bislang gab es daran, außer einer gewissen Behäbigkeit beim Abwinkeln in Kurven, nichts auszusetzen. Ebenso hielten die Briten an der massiven Einarmschwinge fest.

Gute Nachricht für Kurzbeinige

Um die gewonnene Kraft auch optisch zu vermitteln, wurde einiges an der Speed Triple neu gestaltet. Neben den auseinander gerückten und mit einer neuen Einfassung versehenen Scheinwerfern, die jetzt aus Klarglas bestehen, bewirkt der darüber gesetzte flachere „Flyscreen“ eine noch geducktere Haltung. Ein Streetfighter sollte halt immer den Eindruck erwecken, er wäre zum Sprung bereit. In der neuen Optik sticht vor allem das Heck ins Auge. Es ist dem der Sportlerin Daytona 675 nachempfunden und zeigt sich noch filigraner als bisher. Der Sattel ist jetzt zweigeteilt und auf dem Höcker sehr flach geraten, was der Sozia missfallen dürfte, aber die hatte auf einem Streetfighter ohnehin noch nie viel zu lachen. Vorne läuft die Sitzbank jedoch spitzer zu, was dem Fahrer die aktive Gewichtsverlagerung erleichtert. Triumph hat noch eine gute Nachricht für Kurzbeinige: Die Sitzhöhe sinkt um zwei Zentimeter, entsprechend bleiben 805 Millimeter übrig.