Triumph stellt überarbeitete Speed Triple vor

Ein Gentleman als Straßenkämpfer

Die von ihren Fans liebevoll "Speedy" genannte Triumph gilt in Großbritannien als Ikone, war ihre Vorfahrin doch die erste Streetfighter und hat einen Trend eingeläutet, dem viele Marken folgten. Nicht nur für die Briten ist die Neue daher ein sehr wichtiges Bike

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Zweirad 13 Bilder
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  • iga
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Köln, 11. November 2015 – Sie ist für die Briten eine Ikone. Die Triumph Speed Triple war 1994 der erste in Serie gefertigte Streetfighter, ein Trend, der sich wenige Jahre zuvor in Großbritannien unter den Garagenbastlern etabliert hatte. Das Motorrad musste böse aussehen mit grimmig blickenden Scheinwerfern, kurzem und hochgestelltem Heck, einer breiter Lenkstange, fetten Hinterreifen und Verkleidungen waren verpönt. Am begehrtesten waren für die Umbauten PS-starke Vierzylinder-Motoren aus Japan. Die „Speedy“ trat jedoch mit einem eigenständigen Dreizylinder an und wurde zum Überraschungscoup von Triumph. Sie zog eine Flut ähnlicher Modellen der Konkurrenz nach sich.

Die letzte Version der Speed Triple wurde bereits 2005 vorgestellt, 2011 gab es nur ein kleines Facelift. Es wurde also höchste Zeit für eine gründliche Überarbeitung. Zur Erleichterung der Fans sieht sie der Vorgängerin immer noch sehr ähnlich, obwohl Triumph betont, dass die Speed Triple S und Speed Triple R in mehr als hundert Punkten verbessert wurden. Es blieb zwar bei dem bewährten 1050-cm3-Dreizylinder-Reihenmotor, aber zwischen den nun weiter auseinander liegenden Scheinwerfern gähnt ein Schlund. Dort befindet sich der Ansaugschnorchel eines Ram-Air-Systems. Es trägt maßgeblich dazu bei, die Leistung von bisher 135 PS bei 9400/min auf geschätzte 140 PS zu steigern. Genaue Angaben will Triumph erst demnächst bekanntgeben. Die Entwickler versprechen einen spürbaren Kräftezuwachs in allen Drehzahlbereichen, so wird das maximale Drehmoment von 111 Nm bei 7750/min sicher auch noch um ein paar Prozente angehoben.

Aufrüstung

Nicht, dass es wirklich nötig wäre, die bisherige Speedy bot schon satten Punch aus dem Drehzahlkeller. Mit kaum einem anderen Bike waren Wheelies so einfach, ein kurzer Dreh am Gasgriff genügte, um die vollgetankt 221 Kilogramm schwere Fuhre zackig auf das Hinterrad zu stellen. Aber die Konkurrenz war leistungsmäßig soweit enteilt, dass Triumph sich gezwungen sah nachzulegen. KTM markiert mit der Super Duke R und 172 PS den Klassenrekord, BMW bietet in der S 1000 R immerhin 160 PS, die Ducati Streetfighter 1098 (wird nicht mehr gebaut) leistete 148 PS und auch die Japaner strotzen vor Kraft.