Triumph Speed Triple S Langzeittest
Die Triumph Speed Triple S wurde für 2016 gründlich renoviert und übertrifft ihre Vorfahren - die Baureihe geht bis auf das Jahr 1994 zurück - um Längen. Der Streetfighter mit seinem bärigen Dreizylinder und einem superben Fahrwerk bietet großen Spaß am Fahren
- iga
Köln, 23. September 2016 – Eigentlich müsste man sich vor der Triumph Speed Triple in Ehrfurcht verneigen, schließlich handelt es sich bei ihr um so etwas wie eine lebende Legende unter den Motorrädern. Als die 1902 gegründete und in den 1980er Jahren aus der Insolvenz gerettete Marke Triumph 1991 wieder Motorräder baute, gab der neue Besitzer John Bloor gern zu, dass er von Motorrädern keine Ahnung hatte und sich deshalb gerne am gerade angesagten Stil der Schrauber-Szene orientierte. Seinerzeit schraubten in Großbritannien etliche Biker die Verkleidungen an ihren Sportmotorrädern ab, tauschten die Stummel-Lenker gegen hohe Superbike-Lenker aus, kürzten radikal das Heck und nannten den neuen Look „Streetfighter“. Dank Bloors angeblicher Ahnungslosigkeit trat die Speed Triple im Jahr 1994 also fast zufällig die Welle der serienmäßig gebauten Streetfighter los.
Bewährte Basis
22 Jahre später hat die „Speedy“, wie ihre Fans sie liebevoll nennen, nichts von ihrer Strahlkraft verloren, sie erscheint frischer denn je. Hatten die Entwickler in Hinckley beim ersten Modell T300 noch Fingerübungen gemacht, legte die aggressiv designte Speed Triple T509 im Jahr 1997 den Grundstein zum Erfolg. Es hat über die Zeit natürlich etliche Evolutionsstufen gegeben, aber einige Merkmale muss bis heute jede Speed Triple aufweisen. Da wäre natürlich der Dreizylinder. Seit 2005 verfügt er über 1050 Kubikzentimeter Hubraum, wurde aber für das aktuelle Modelljahr gründlich renoviert. Außerdem bildet seit 19 Jahren grundsätzlich ein Doppelschleifenrahmen aus Aluminium das Rückgrat der Speed Triple und das Hinterrad wird von einer massiven Einarmschwinge geführt. Dazu kommt eine breite Lenkstange und zwei Scheinwerfer. Am anderen Ende muss das Heck kurz und knackig sein. Überflüssigen Zierrat lehnt der Streetfighter kategorisch ab.
Die S-Version bietet alles, was der Streetfighter braucht
Für einen Langzeittest wählen wir die günstigere Variante Speed Triple S. Sie bietet schon alles, was das Streetfighter-Herz begehrt für 12.500 Euro: Viel Druck im Kessel und einen aggressiven Look. Die Speed Triple R kann zwar ein edles Öhlins-Fahrwerk, diverse Karbonteile, einen Bugspoiler und einige rote Farbakzente vorweisen, kostet allerdings 1700 Euro mehr. Wer sich aber nicht regelmäßig mit seiner Speedy auf der Rennstrecke austoben will, ist auch mit dem voll einstellbaren Showa-Fahrwerk der S-Variante bestens bedient.