Triumph Speed Triple S Langzeittest

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Wie heute üblich, verfügt auch die Speed Triple, dank des Ride-by-wire, über diverse Fahrmodi, die das Ansprechverhalten der Gasannahme, das ABS und die Traktionskontrolle beeinflussen. Im Rain-Modus geht der Motor betont sanft ans Gas, im Road-Modus packt er schon kräftiger zu, während er im Sport-Modus spontaner reagiert und vehementer hochdreht. Der Track-Modus ist vom Ansprechverhalten nicht viel anders, aber die Traktionskontrolle greift noch später ein, was Rennfahrer auf der Rundstrecke zu schätzen wissen. Als letzte Möglichkeit gibt es noch den frei konfigurierbaren Rider-Modus, den der Fahrer nach den eigenen Vorlieben einstellen kann.

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, auch ein paar Runden auf der Rennstrecke mit der Speed Triple zu drehen, genügend Power liefert der Dreizylinder ja. Zwei bleibende Eindrücke hinterließ der Trackday: Die Speedy kann sauschnell unterwegs sein und über 200 km/h ohne Windschild schütteln den Helm ordentlich durch. Die Triumph liegt satt und sicher in der Kurve, nicht zuletzt dank der sehr griffigen Pirelli Diablo Supercorsa, hinten im 190er-Format, vorne als 120er. Dazu gesellen sich am Vorderrad mit den Brembo-Bremszangen und 320-Millimeter-Bremsscheiben absolute Top-Bremsen, die brutal zupacken können und das Wort „Fading“ nicht einmal vom Hörensagen kennen.

Vor allem der breite Lenker macht das schnelle Abwinkeln in die Kurve merklich einfacher als ein Stummellenker, was auch die gebückte Fraktion auf der Piste mehrmals feststellen musste. Dafür konnten sich die Sportmotorrad-Piloten auf den Geraden hinter ihren Scheiben verkriechen und den anbrandenden Sturm einfach über sich hinweggleiten lassen. Auf der Speed Triple kann man sich noch so flach auf den Tank legen, der gewaltige Druck auf dem Helm bleibt. Bei Tacho 250 wackelt der Kopf derartig, dass man die Welt nur noch geschüttelt wahrnimmt. Also, die Speed Triple kann auch Rennstrecke, wir empfehlen aber, es bei der Landstraße zu belassen.

104 neue Teile

Auch wenn die neue Speedy äußerlich dezent, aber merklich überarbeitet wurde, ist das, was man nicht sehen kann, fast noch wichtiger. So verfügen die beiden Schalldämpfer nun über 70 Prozent mehr Durchfluss und wiegen weniger als die Vorgänger-Exemplare. Der Zylinderkopf wurde neu konstruiert, die Einspritzanlage ist komplett neu, die Kurbelwelle und Airbox ebenfalls und die Verdichtung wurde erhöht. Luft saugt der Motor jetzt durch eine Öffnung im Flyscreen an, was einen geraderen Ansaugweg ermöglicht.