Der Vormacher

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Wählt man nicht bewusst den eDrive-Modus, ist nach dem Start automatisch das Comfort-Programm eingestellt. Damit ist der BMW i8 ein Vollhybrid. Er fährt ähnlich wie ein Toyota-Prius in Abhängigkeit des Ladestands bei niedrigen Geschwindigkeiten rein elektrisch. Wenn genug Energie im Pufferspeicher vorhanden ist, schaltet sich erst zwischen 60 und 70 km/h der Verbrennungsmotor zu – und was BMW da vor der Hinterachse verbaut hat, verdient einen genaueren Blick.

Hohe Literleistung, Hochvolt-Startergenerator

Der Dreizylindermotor mit einem Hubraum von 1499 Kubikzentimetern ist grundsätzlich mit der Maschine im Mini Cooper identisch. Dank größerem Turbolader erstarkt er hier auf 170 kW (231 PS), die höchste Literleistung im Konzern. Im Riementrieb an der Stirnseite des Motors sitzt ein zehn bis zwölf Kilowatt starker Hochvolt-Startergenerator. Er kann im Schiebebetrieb sowie beim Bremsen rekuperieren. Darüber hinaus arbeitet er neben seiner Grundfunktion als schneller Starter auch als Booster: Für eine kurze Zeit von unter einer Sekunde stellt er dem Verbrennungsmotor 100 bis 125 Nm Drehmoment zur Verfügung, die direkt über den Riemen auf die Kurbelwelle wirken.

Leistungsdellen, die durch die Massenträgheit des großen Turboladers entstehen, werden so glatt gebügelt. Und ganz nebenbei gibt BMW damit einen Einblick, wie man sich eine milde Hybridisierung aller BMWs vorstellen könnte: Statt eines relativ schwachen Anlassers, der in das Ritzel des Schwungrads eingreift und einer Lichtmaschine mit Riemenantrieb sitzt eine einzige, deutlich stärkere E-Maschine direkt im Riementrieb. Diese Lösung setzt Citroen seit 2005 (erstmals in C2 und C3) flächendeckend ein, Entwicklungspartner war der Zulieferer Gates, es folgten Valeo, INA, Denso und Bosch, wo man daraus das „Boost-Recuperation-System“ entwickelt hat. Heute fahren unter anderem auch Autos von Peugeot und Daimler mit dieser Technik und es ist anzunehmen, dass weitere Hersteller auf diesen Ansatz zurückgreifen werden.