Der Vormacher

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Mittels Sechs-Stufen-Wandlerautomatik wird die Kraft auf die Hinterachse übertragen. Ja, mit Wandler – obwohl doch dieses hydrodynamische Anfahrelement je nach Betriebszustand mehr wertvolle Antriebsenergie in nutzlose Wärme verwandelt als die Reibscheiben eines Doppelkupplungsgetriebes. Es dürfte zu teuer geworden sein, ein eigenes Getriebe für den i8 zu entwickeln und für den Quereinbau stand nur der Wandlerautomat aus dem Mini F56 zur Verfügung.

Der Realverbrauch des i8 kann sich sehen lassen. Bei leerer Batterie lag der Benzinkonsum im Comfort-Modus zwischen 6,4 und 7,6 Litern. Diese Werte sind, anders als die NEFZ-Angabe von 2,1 Litern (49 g CO2 / km), auch darum wirklichkeitsnah, weil sich der BMW in diesem Modus am wohlsten fühlt. Er hat klare Gran Tourismo-Talente, man cruist gemütlich dahin, genießt den sanften Wechsel zwischen Motor an und Motor aus, und mit Hilfe des Soundgenerators klingt tatsächlich die Illusion eines Reihensechszylinders in den Innenraum.

Volle Power im Sport-Modus

Aber wehe, wenn der Schalthebel nach links gezogen wird. Dann färben sich die Rundinstrumente rot, der Verbrennungsmotor läuft permanent, und der Soundgenerator macht ein Gebrüll, das nach dem Geschmack des Autors zu laut ist und zu sehr an eine Playstation erinnert. Nur in diesem Sport-Modus sind die vollen 266 kW (362 PS) Systemleistung jederzeit verfügbar, und es geht beeindruckend voran. 4,4 Sekunden gibt das Werk für den Standardsprint an, und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln.

Der Sport-Modus bietet sich immer dann an, wenn kurzfristig viel Leistung gebraucht wird. Ein Druck nach links, los geht’s. Zum Überholen, auf einer schnellen Runde, oder falls mal wieder jemand glaubt, es dem BMW i8 zeigen zu müssen. Auf Dauer aber nervt das künstlich veränderte Innengeräusch. Außerdem springt der Verbrauch auf zweistellige Werte zwischen 15 und 20 Litern. Angesichts des Tankinhalts von 30 Litern (gegen 100 Euro Aufpreis sind es 42) verzichtet man freiwillig.