Eine Ausfahrt in Audi A7 h-tron und VW Passat HyMotion mit Brennstoffzelle

Stoffwechsel in Sicht?

Toyota und Honda sind davon überzeugt, dass der Brennstoffzelle in Kombination mit Wasserstoff die Zukunft gehört. Deutsche Hersteller sind da skeptischer, forschen aber derzeit intensiv an dieser Technik. Sollte der Markt es verlangen, könnten sie wohl rasch reagieren

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Los Angeles (USA), 25. November 2014 – Dem batterieelektrischen Auto könnte, bevor es sich auf dem Markt durchsetzen kann, die Luft ausgehen, denn zahlreiche Hersteller treiben derzeit die Entwicklung der Brennstoffzelle voran. Ob das aus ökologischer Sicht wirklich sinnvoll ist, scheint mehr als fraglich, solange die spannende Frage der „sauberen“ Herstellung von Wasserstoff nicht gelöst ist. Ungeachtet dessen standen auch auf der Messe in L.A. einige Studie mit Brennstoffzelle. Wir konnten in einem VW Passat und einem Audi A7 den gar nicht mal so neuen Antrieb ausprobieren.

Volkswagen erprobt noch

Beim von uns gefahrenen Passat handelt es sich um die US-Ausgabe des Mittelklassewagens. Und so fährt sich dessen Wasserstoff-Version auch: Sehr leise, aber eher gemütlich. Seinen Antriebsstrang teilt sich der Wagen mit der Studie Golf Variant HyMotion. Das bedeutet: Vier im Fahrzeugboden angebrachte Wasserstofftanks mit 700 bar Druck, deren Inhalt für rund 480 Kilometer reichen soll. Die Antriebsleistung beträgt 100 kW. Im Fall des Golf kommt noch eine kleine Lithium-Ionen-Batterie für die Rekuperation und als Booster für maximale Beschleunigung dazu. Die erfolgt in zehn Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Spitze liegt bei Tempo 160. Konstruktive Basis des Golf ist der modulare Querbaukasten (MQB). Den E-Antrieb hat VW dem e-Golf entliehen, die Batterie vom Jetta Hybrid. Erprobt wird die Technik derzeit auf den Straßen Kaliforniens.

Abwarten

Und das dürfte noch einige Zeit so bleiben: Die Technik habe man im Griff, so ein VW-Sprecher vor Ort. Aber erst einmal werden Wettbewerb und Marktentwicklung beobachtet, was nichts anderes heißt als: Wie viele Mirai wird Toyota absetzen können? Wer kauft sich Wasserstoff-Autos? Privatleute oder Flottenkunden? Und vor allem: Wie entwickeln sich das Tankstellennetz und die stromintensive Herstellung des Wasserstoffs? Nicht zuletzt scheiden sich die Geister noch am Preis des Autos.

Doch auch die Vorteile der Technik sind nicht von der Hand zu weisen: Man fährt elektrisch, hat aber eine deutlich größere Reichweite und muss nicht Stunden an der Steckdose warten. Selbstverständlich möbelt der geringe CO2-Ausstoß von Wasserstoff-Fahrzeugen auch die Öko-Bilanz der Hersteller auf.