i1-Spur

Inhaltsverzeichnis

Bremse ziehen und Startknopf drücken, dann funktioniert der Gasgriff rechts, oder besser: der Drehmomentgriff. Mit einem UFO-mäßigen, leise wummernden Heulen hauptsächlich aus dem Endantrieb (ein in der Schwinge gekapselt laufender Zahnriemen) fährt der C los. Die Balance ist wie bei den verwandten Zweizylinder-Großrollern hervorragend, aus demselben Grund: Die schweren Teile hängen tief im Chassis, was zum typischen Stehaufmännchen-Handling führt. Die Ansteuerelektronik des E-Motors löst so fein auf, dass millimetergenaues Kriechen am Gasgriff funktioniert. Außerdem gibt es Rückwärtsfahren auf Knopfdruck. Tschüs, Füßeleinparken!

Moar Modes!

Ein heller TFT-Bildschirm vor dem Lenker zeigt die üblichen Daten des Tachos plus wichtige Zustandsdaten der E-Maschine. Es gibt Balken, die anzeigen, ob sie gerade als Generator lädt oder als Motor anschiebt. Außer Restreichweite und Ladezustand in Prozent zeigt der Bildschirm auf Knopfdruck links am Lenker sogar die aktuelle Spannung der Traktionsbatterie an oder die des 12-Volt-Netzes. Rechts am Lenker befindet sich der übliche BMW-Modus-Wahlknopf für die Modi "Dynamic", "Road", "Sail" und "Eco Pro".

Mir gefällt, dass sich diese Modi mit Ausnahme von Eco Pro nur durch die Stärke des Rekuperierens bei Gasgriffstellung Null unterscheiden. Dynamic schaltet die elektrische Bremse auf Maximum, Road auf einen mittleren Wert, der recht nahe bei üblichen Motorrad-Motorbremsen liegt, Sail schaltet die Bremse aus für freies Rollen. Der Vortrieb bleibt jedoch in allen drei Modi gleich satt. Eco Pro kappt die Leistung bei maximaler Rekuperation, damit die Batterie im Schnitt 10 Prozent mehr Kilometer hält. In der Praxis wird das die Heimhumpel-Funktion sein, wenn es von der Reichweite her eng wird. Fahren mit der reduzierten Leistung ist nämlich eher unerfreulich, vor allem im Kontrast.

Das Onboard-Ladesystem unterstützt nur 230-V-Wechselstrom mit bis zu 16 Ampere. Gleichstrom-Schnellladung hat sich BMW gespart, weil sie wahrscheinlich nur für einen Bruchteil der Kundschaft interessant wäre. Eine Spaß-Ausfahrt an einen schönen Ort mit Gleichstrom-Druckbetankungsdings am Randbereich der Reichweite muss also ausfallen oder mit einem längeren Mittagessen kombiniert werden: An 230 Volt dauert es bei 16 Ampere Stromstärke rund 3 Stunden, bis eine entladene Batterie wieder voll ist.